20 Gründe, Mitarbeiter-Feedback wirklich ernst zu nehmen
Auf seine Mitarbeiter zu hören, birgt ein mächtiges Potential, mit dem Unternehmen ihr Management signifikant verbessern können. Es gibt gute Gründe, Mitarbeiter-Feedback erst zu nehmen.
Ein Unternehmen kann viel lernen, wenn es das Feedback seiner Mitarbeitenden ernst nimmt. (Bild: 123RF)
Mitarbeiter sehnen sich nach Feedback. Egal ob positiv oder negativ – sie wollen es wissen. Warum? Weil sie erfahren wollen, wie sie bessere Mitarbeiter sein können. Eine klare Einschätzung ihrer Leistung hilft ihnen, Schwächen zu erkennen und Stärken besser zu nutzen. Selbstredend funktioniert dies in beide Richtungen. Ein Unternehmen lernt eben so viel von seinen Mitarbeitern wie umgekehrt. Folgende 20 Verbesserungen bringt Mitarbeiterfeedback Ihrem Unternehmen:
1. Sie regen zu mehr Leistung an
Arbeit erscheint Menschen sinnvoller, wenn sie diese aktiv mitbestimmen können. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern stetig ermöglichen, Feedback zu ihrer Arbeit abzugeben, sind produktiver. Dabei ist vor allem die Ausrichtung des Feedbacks entscheidend: Manager, die sich auf die Stärken ihrer Mitarbeiter konzentrieren, haben es mit um ein Drittel höherer Wahrscheinlichkeit¹ mit hochmotivierten Mitarbeitern zu tun, als solche, die sich auf die Schwächen der Mitarbeiter fokussieren.
2. Sie gewinnen Talente und halten sie
Geben Sie jungen Talenten in Ihrem Betrieb eine Stimme und beobachten Sie ihr Feedback aufmerksam. Eine konsequente Feedback-Kultur macht es einfacher, zu erfahren, was Ihre talentierten Mitarbeiter antreibt. So kann Ihr Unternehmen mit den steigenden Ansprüchen mithalten und die besten Köpfe der nachwachsenden Mitarbeitergeneration an sich binden.
3. Sie erkennen Engpässe im Personalwesen schneller
Feedback kann Informationen enthalten, durch die Sie besser vorhersagen können, welche Herausforderungen auf Ihr Unternehmen zukommen. Durch prädiktive, also vorausschauende, Analysen sehen Sie etwa, welche Abteilung den grössten Umsatz machen wird und daher personell verstärkt werden muss. So können Sie sich rechtzeitig um das Recruiting von Fachkräften kümmern und müssen keine kostenintensiven Schnellschüsse starten.
4. Sie entwickeln Produkte, die Ihre Kunden wirklich wollen
Mit Hilfe von ganzheitlichem, integriertem Echtzeit-Feedback dringen Schwierigkeiten schneller zu ihnen durch. Das erspart Ihnen Zeit, Geld und Ärger, denn Ihre Kunden oder Mitarbeiter werden die Probleme nicht nur melden, sondern umsetzbare und konstruktive Lösungsvorschläge dazu liefern.
5. Feedback unterstützt Ihr Change-Management
Der «Change» ist in aller Munde. Ihn von oben aufzuzwingen, ist aber wenig empfehlenswert. Ihre Mitarbeiter sind offener für Veränderungen, wenn sie mitbestimmen dürfen. Wenn Sie die Wünsche und Ängste Ihrer Mitarbeiter ernst nehmen, werden sie bereit sein, Veränderungen mitzutragen.
6. Mehr Profit bei gleichem Personalaufwand
Menschen, die wissen, dass sie für ein Unternehmen arbeiten, das sich um ihre Bedürfnisse kümmert und sie wertschätzt, setzen sich auch verstärkt für ihren Arbeitgeber ein. Dank Feedback-Management haben Sie überdurchschnittlich engagierte und motivierte Mitarbeiter und werden daher bei gleichen Personalkosten profitabler.
7. Sie haben weniger Fehltage im Team
Die Anzahl der Fehltage pro Jahr ist in Unternehmen, die 360 Grad Feedback einsetzen oder kontinuierlich Feedback messen, signifikant niedriger, denn die Möglichkeit Feedback abzugeben erhöht die emotionale Bindung der Mitarbeiter: Emotional gebundene Mitarbeiter fehlen fünf Tage im Jahr weniger als die Kollegen ohne emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber².
8. Qualität des Arbeitsplatzes
Auch die Qualität des Arbeitsplatzes gewinnt durch regelmässiges Mitarbeiter-Feedback: Unternehmen mit engagierten Mitarbeitern berichten von 48 Prozent weniger Unfällen und 41 Prozent weniger Produktionsfehlern³.
9. Steigende Kundenzufriedenheit
Ihr Kundenservice verändert sich positiv. Zum Beispiel registrierte Morrison Talent Management eine 1-prozentige Erhöhung der Kundenzufriedenheit pro 2 Prozent Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit: Auf jeden zufriedenen Kunden kommt also ein zufriedener Mitarbeiter⁴. Dieser Trend gilt übrigens besonders für die Dienstleistungsbranche⁵.
10. Sie haben eine geringere Mitarbeiter-Fluktuation
Unternehmen, die regelmässig Mitarbeiter-Feedback messen und die Ergebnisse konsequent in die Unternehmensführung einfliessen lassen, verringern Mitarbeiterfluktuation um bis zu 10 Prozent pro Jahr⁶. Die positiven Folgen: Niedrigere Kosten für Recruiting-Prozess und Einarbeitung, kein Know-how Verlust und auf lange Sicht ein positives Image der Arbeitgebermarke.
11. Sie finden schneller bessere Lösungen
Stellen Sie sich vor, ein Handelsunternehmen implementiert ein Impuls-Feedback-System und stellt fest, dass eine kürzlich vorgenommene Veränderung in der Mitarbeiterstruktur sehr schlecht bei der Belegschaft ankam. In der gleichen Umfrage macht ein Mitarbeiter, der normalerweise bei solchen HR-Prozessen kein Mitspracherecht hätte, einen Vorschlag, der nicht nur schnell zu einer Lösung führt, sondern ausserdem einen sprunghaften Anstieg der Produktivität und Engagements bewirkt. Genau das kann Mitarbeiter-Feedback. In Ihrem Unternehmen verstecken sich nicht nur viele unerkannte Probleme, sondern oft auch schon die Lösung. Mithilfe von Echtzeit-Feedback erkennen Sie beides.
12. Sie verbessern die Teamarbeit
Mangelnde Wertschätzung wird Geschichte, da Mitarbeiter, die sagen können, wie sie sich fühlen und dies auch von ihren Vorgesetzten erfahren, diesen mehr Vertrauen entgegenbringen. Durch den offenen Austausch, den kontinuierliches Feedback-Managementbewirkt, funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Führungsebene besser.
13. Kontinuierlicher Wissensaustausch
Die meisten Mitarbeiter sind stolz auf ihre Kompetenzen und ihr Wissen und teilen dieses gerne. Ein Feedback-System ermöglicht einen stetigen Austausch und etabliert so eine Kultur des gemeinsamen Lernens: So können beispielsweise ältere Arbeitnehmer von den Social-Media-Kompetenzen der jüngeren profitieren und die nachwachsende Mitarbeitergeneration hat um gekehrt leichteren Zugang zum Erfahrungsschatz der Älteren.
14. Ihre Mitarbeiter sind ein Think-Tank
Steve Jobs sagte einmal, Kreativität heisst nichts anderes, als die Dinge neu miteinander zu verknüpfen. Sie haben einen Pool von hunderten, vielleicht sogar tausenden Stichwortgebern für neue Ideen: Ihre Mitarbeiter. Entwickeln Sie anhand von Befragungen, die in kurzen Abständen zu einem bestimmten Thema oder Projekt erhoben werden, kongenial neue Ideen für Ihren Unternehmenserfolg.
15. Ihr Führungsteam weiss immer, wo es steht
Viele Unternehmen lassen die Leistung ihrer Manager von Mitarbeitern regelmässig bewerten. Manager wissen dadurch in Echtzeit, wie ihre Leistung und ihr Führungsstil von anderen gesehen werden. Je nach dem kann das natürlich zunächst entmutigend sein. Andererseits ist insbesondere die junge Mitarbeitergeneration daran gewöhnt, Bewertungen über Social Media oder Messenger-Dienste abzugeben. Unternehmen sind also besser beraten, die Meinung ihrer Mitarbeiter direkt abzufragen, anstatt sie mühevoll aus Twitter-Nachrichten herauszufiltern.
16. Schluss mit langweiligen Firmenevents
Die Weihnachtsfeier hat ein Vermögen gekostet, die Eventabteilung war einen Monat mit nichts anderem beschäftigt, Stargast ist Helene Fischer und trotzdem: Lange Gesichter und um halb elf ist der Saal fast leer. Kommt Ihnen das bekannt vor? Fragen Sie besser rechtzeitig nach. Waren die Mitarbeiter am Eventkonzept beteiligt, können Sie sicher sein, dass die Party rockt. Funktioniert übrigens auch mit «seriösen» Events wie Kick-off Meetings oder Marketing-Workshops.
17. Sie senken ihre Personalkosten
Mitarbeiter zu halten kostet weniger, als neue Mitarbeiter zu gewinnen und einzustellen.
Nur wenn Sie wissen, was ihre Mitarbeiter nervt, können Sie rechtzeitig gegensteuern. Onlinebasierte Puls- oder «Always on»-Befragungen sind kostengünstig und einfach zu bedienen. Rechnen Sie ruhig den Return of Investment aus – Sie werden merken, wie schnell sich Feedback-Systeme amortisieren.
18. Gemeinsam statt einsam
Wir verbringen einen Grossteil unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Dennoch haben viele Menschen ein sehr kühles und distanziertes Verhältnis zu ihren Kollegen. Nicht wenige leiden darunter⁷. Mit einer aktiv gelebten Feedback-Kultur setzen Sie ein Zeichen dagegen und bauen Brücken zwischen Mitarbeitern – vor allem solchen, sie sich unter normalen Umständen wohl nie austauschen würden. Sie beugen dadurch der oft durch Abteilungen vorgegebenen «Grüppchenbildung» vor. Die Folgen: Mehr Teamgeist, mehr Leidenschaft und mehr Engagement für ihr Unternehmen
19. Sie werden als Arbeitgeber weiterempfohlen
Ihr «Employee Net Promoter Score» (ENPS) geht nach oben, wenn Sie regelmässig Mitarbeiter-Feedback einholen. Eine Studie von Aon Hewitt zeigt, dass engagierte Mitarbeiter einen Net Promoter Score von 37 Prozent haben. Weniger engagierte Teams kommen nur auf 10 Prozent. Der ENPS fragt die Studienteilnehmer, ob sie ein Unternehmen in ihrem Freundeskreis als Arbeitgeber empfehlen würden.
20. Aus blossem Management wird echte Führung
In einer etablierten Mitarbeiter-Feedback Kultur sind Manager keine Despoten, sondern Mentoren. Statt Detail-Management und Beschwerden stehen Coaching und konstruktive Kritik auf der Tagesordnung. Dies schafft eine positive Psychologie der Führung und ein Umfeld, in dem Innovation, optimierte Prozesse und tiefgehendes Engagement nicht nur möglich werden, sondern florieren.
Quellen:
- ¹Brim, B., Asplund, J: Driving Engagement by Focusing on Strengths. In: Business Journal, November 12, 2009
- ²Gallup Engagement Index 2014
- ³Baldoni, J. (2013): Employee Engagement Does More than Boost Productivity.
- ⁴Wells Fargo (2015): Employee management and satisfaction: The ripple effect.
- ⁵Schilling Service Design (2013): Zufriedene Mitarbeiter führen zu zufriedenen Kunden.
- ⁶Sally Spinks (2014): It’s the little things …In: Ideo Stories.
- ⁷Anonymous (2016): Workplace loneliness is a real problem. For 45 hours a week I feel isolated. In: The Guardian.
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