ABB: Talent Management wird als Performance-Treiber integriert
Die richtigen Leute am richtigen Ort zu haben, ist für ABB ein Wettbewerbsfaktor. Daher ist das Talent Management eng an die Unternehmensstrategie und die Anforderungen des Geschäfts gekoppelt.
Bei ABB muss sich jede Führungskraft Gedanken über das Potenzial ihrer Mitarbeitenden machen. (Bild: zVg)
Das globale Talent Management bei ABB befindet sich zurzeit in einer grundlegenden Veränderungsphase. In deren Mittelpunkt steht der Grundsatz, dass sich jede Führungskraft systematisch Gedanken über das Potenzial ihrer Mitarbeitenden machen muss. «Denn», so Fredy Diener, Leiter Talent Management bei ABB Schweiz, «Talent Management ist eine zentrale Führungsaufgabe».
Bei ABB heisst Talent Management aber auch, dass dieses eng an das Performance Management und die Unternehmensstrategie gekoppelt ist. Die Grundfrage dabei lautet: Welche Fähigkeiten brauchen wir künftig im Unternehmen und wie entwickeln wir diese?
Und ganz wichtig: In ein systematisches Talent Management sind letztlich alle eingebunden. Und zwar von der obersten bis zur untersten Hierarchiestufe, vom Berufseinsteiger bis zum langjährigen Mitarbeitenden. «Wir sind davon überzeugt», erklärt Fredy Diener, «dass fast alle unserer Leute das Potenzial haben, um sich laufend spezifisch weiterzuentwickeln. Dieses Potenzial wollen wir aktivieren.» Zudem sei es für ein Unternehmen wie ABB entscheidend, alle Mitarbeitenden am richtigen Ort zu haben. Nur so sei der nachhaltige Unternehmenserfolg auch in Zukunft gesichert.
Mitarbeitende und Organisation miteinander abgleichen
Ein zentrales Element des Talent Management bildet die jährliche, stufengerechte «People Review Session». Zunächst wird die Organisation eines Unternehmensteils vom entsprechenden Management-Team unter die Lupe genommen. «Es geht um Fragen wie: Dient uns die Struktur noch, um die strategischen Ziele zu erreichen? Welche Fähigkeiten müssen wir entwickeln, um in Zukunft erfolgreich zu sein?», umreisst Diener das Vorgehen.
Anschliessend werden die Leistungs- und Potenzialbeurteilungen der Mitarbeitenden – in einer Matrix dargestellt – gemeinsam diskutiert. Ziel ist es, einen Überblick über das Mitarbeiter-Portfolio zu erhalten sowie Zielfunktionen und Entwicklungsmassnahmen für Potentials und High Potentials vorzuschlagen. Schliesslich werden in jedem Mitarbeitendengespräch die Themen Leistung, Potenzial und Zukunftsperspektiven thematisiert und konkrete, individuelle Entwicklungspläne vereinbart. Zusätzlich dient der Output der People Review Sessions der jährlichen Nachfolgeplanung für Schlüsselfunktionen. Ziel von ABB ist es, 80 Prozent der Jobs intern zu besetzen. Diese Formel, so Diener, habe sich seit Jahren sehr gut bewährt. Zum einen sichere sie das wertvolle interne Wissen, zum andern schütze sie vor Betriebsblindheit.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Fachlaufbahn
Ein besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auch auf die Fachspezialisten, denn diese sind für den Industriekonzern eine Businessnotwendigkeit. «Aufgrund unserer komplexen, langlebigen Technologie und der hohen Innovationsgeschwindigkeit setzen wir alles daran, für diese Zielgruppe attraktiv zu bleiben, so dass sie möglichst lange bei uns arbeitet.»
Das bedeutet für ABB, im Rahmen von Fachlaufbahn-Modellen ständig Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu bieten. «So kann ein Mitarbeitender nach der Ausbildung ein Leben lang für ABB arbeiten und gleichzeitig laufend neue berufliche Herausforderungen anpacken.»
Talent Management ist somit ein Retention-Instrument, das – gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – die Mitarbeitenden und deren Know-how möglichst lange an ABB bindet.