Das Festival des Jahres für HR-Professionals

Wie laufen die Vorbereitungen für das HR FESTIVAL europe und was sind die grössten Knacknüsse, mit denen ihr konfrontiert seid?

Lea Maurer: Es läuft gut – wir haben ja bereits etwas Erfahrung (lacht). Intensiv sind insbesondere der Januar, wenn alles definiert und viel organisiert werden muss, sowie der März, wenn es zahlreiche Details zu klären und zu koordinieren gilt. Unsere grösste Knacknuss ist natürlich, genügend Besucherinnen und Besucher zu generieren. Wir haben deshalb ein attraktives Programm mit spannenden Keynotes und weiteren tollen Inhalten zusammengestellt. Unter anderem bieten wir 60 Inputreferate verteilt auf fünf Themen-Stages.

Matthias Zimmermann: Das Zusammenstellen eines so umfangreichen Programms ist nicht zu unterschätzen. Zwar werden fast alle Inputreferate von den Ausstellern organisiert, doch um eine möglichst hohe Qualität sicherzustellen, mussten sich alle Referentinnen und Referenten bei uns bewerben. Das gab ziemlich viel zu tun, trotz guter Organisation. Aber wir wollen auf unseren Stages ganz klar keine Werbeveranstaltungen durchführen, sondern unseren Besucherinnen und Besuchern einen echten Mehrwert bieten, der sie im Berufsleben oder auch persönlich weiterbringt.

Maurer: Das gilt insbesondere auch für unsere Keynotes: Mit Thomas Zurbuchen (ehemaliger wissenschaftlicher Leiter der NASA) und Carlos Fontelas De Carvalho (President von ADP Frankreich, Schweiz und Schweden) am Dienstag sowie Simon Schnetzer, (Jugendforscher und Generationen-Experte) und Susanne Nickel (Expertin für Arbeit und Wandel, Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin) am Mittwoch haben wir tolle Speaker gefunden, die wirklich etwas zu sagen haben und das Publikum mitreissen können.

Zimmermann: Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass wir grossen Wert darauf legen, auch am zweiten Tag interessanten Content zu bieten, obwohl der erste meist etwas besser besucht ist. Doch der letzte Eindruck ist ein sehr wichtiger, da er hängen bleibt – wir möchten schliesslich erreichen, dass alle Besucherinnen und Besucher sowie die Ausstellenden auch im nächsten Jahr wieder kommen wollen.

Maurer: Ein letzter Besuchermagnet am Mittwochnachmittag wird deshalb die bereits traditionelle Verleihung des Swiss HR Award sein. Die Award-Show ist dank Publikumsvoting stimmungsmässig fast unschlagbar.

Nach welchen Kriterien habt ihr die Keynotespeaker ausgewählt?

Zimmermann: Wir wollen Speaker, die nicht einfach für alle buchbar sind. Und natürlich müssen ihre Themen zum HR-Umfeld passen. Solche zu finden, ist nicht einfach, aber der Aufwand lohnt sich – das ergibt die besten Keynotes.

Maurer: Die Keynotes werden auch in diesem Jahr wieder simultan übersetzt und können so auf Deutsch, Englisch oder Französisch mitgehört werden. Wichtig ist: Um in den Genuss der Übersetzung zu kommen, müssen die Besucherinnen und Besucher ihr Smartphone und Kopfhörer mitnehmen und dann vor Ort eine spezielle App herunterladen.

Womit seid ihr momentan stark beschäftigt?

Maurer: Derzeit dreht sich vieles um die Kommunikation, einerseits mit den Ausstellenden, andererseits nach aussen. Im Marketing muss sorgsam darauf geachtet werden, worauf wir den Fokus legen, um möglichst viele Besucherinnen und Besucher anzusprechen. Gleichzeitig gilt es, die rund 160 Ausstellenden laufend zu informieren und ihre Bedürfnisse abzuholen, beispielsweise bezüglich Stände und Anlieferung.

Zimmermann: Immerhin wird uns vom Messebauer der Standbau abgenommen (lacht). Apropos Aussteller: Neu ist der Eintritt ans HR FESTIVAL europe ja nicht mehr gratis – was nichts kostet, hat auch keinen Wert. Die Ausstellenden können aber ihre Kundinnen und Kunden mit Gutscheincodes kostenlos einladen und ihnen so etwas Spezielles bieten. Davon profitieren alle – die Besucherinnen und Besucher, die Ausstellenden und letztlich auch wir.

In diesem Jahr gibt es keine Domes mehr, sondern Themen-Stages. Was ist der Unterschied?

Zimmermann: In den Domes boten wir letztes Jahr verschiedene Gratis-Workshops auf Voranmeldung an. Diese waren zwar innerhalb von nur vier Wochen ausgebucht, jedoch war die No-Show-Rate sehr hoch, weil die Besucherinnen und Besucher anderswo hängen blieben. Mit den fünf Stages haben wir eine Lösung gefunden, die besser zu unserem Festivalcharakter passt: Die Leute können spontan in die Inputreferate reinhören und sich dann entscheiden, ob sie bleiben wollen oder nicht. Zudem dauern die Referate nur eine halbe Stunde, schliesslich sollen sich die Besucherinnen und Besucher so viele Programmpunkte wie möglich ansehen können.

Maurer: Wir haben die Stages thematisch gegliedert, damit die Referate einfacher zuordenbar sind und sich das Publikum leichter zurechtfindet. Wenn sich jemand beispielsweise besonders für Corporate Health interessiert, kann sie oder er einfach zur entsprechenden Stage gehen und sich eine Übersicht über die einzelnen Inputreferate verschaffen. Zwar gibt es keine Reservationsmöglichkeit, aber nachdem man das Ticket gelöst hat, können auf www.hrfestival.ch für alle Programmpunkte Kalendereinträge heruntergeladen werden.

Zimmermann: Zudem sind die Kapazitäten der Themen-Stages grösser. In den Domes gab es bis zu 50 Sitzplätzen, während es in den Stages je rund 80 Sitz- und Stehplätze haben wird. Das macht alles etwas lockerer. Zudem gibt es jeweils einen Speakers’ Corner, wo sich das Publikum mit den Referentinnen und Referenten direkt austauschen kann.

Wie ist die Situation bezüglich Ausstellende?

Zimmermann: Die Anzahl Ausstellende ist ungefähr die gleiche wie letztes Jahr. Zwar gibt es viele Unternehmen, die seit Corona grundsätzlich nicht mehr an Messen sind. Aber wir konnten viele neue Unternehmen als Ausstellende fürs HR FESTIVAL europe 2024 überzeugen, auch ein paar internationale. Der HR-Markt ist riesig und hat grosses Potenzial.

Maurer: Von den bisherigen Ausstellenden nehmen rund 70 Prozent wieder teil. Es ist aber gut, dass es bei den Ausstellenden auch Wechsel gibt, so bleibt das Festival für die regelmässigen Besucherinnen und Besucher interessant.

Ein Höhepunkt des Festivals ist sicher die BREAK THE NORM Networking Party am ersten Abend. Was wird dort geboten?

Maurer: Food, Getränke, ein DJ, diverse Networking-Möglichkeiten – und vor allem ein Live-Konzert des bekannten Schweizer Singer-Songwriters Marius Bear.

Zimmermann: Die Mainstage wird am Dienstagabend für die BREAK THE NORM Party vergrössert und umgebaut. Am Mittwoch steht sie dann wieder den Keynotespeakern zur Verfügung. Maurer: Der Partyeintritt inklusive Konzert kostet 60 Franken – inbegriffen ist dabei alles ausser stärkeren alkoholischen Getränken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich also durchaus sehen lassen.

«Nachhaltigkeit» ist in aller Munde. Wie sorgt ihr dafür, dass das HR FESTIVAL europe nachhaltig ist?

Zimmermann: Alles, was Standbau ist, ist wiederverwendbar. Ebenso werden die Teppiche vom Messebauer rezykliert.

Maurer: Zudem können wir dank der Kooperation mit FILL ME und Kärcher weitgehend auf PET-Flaschen verzichten. Von FILL ME können Glasflaschen den ganzen Tag lang ausgeliehen und bei den Kärcher Wasserstationen jederzeit gefüllt werden. Es stehen hierfür täglich rund 2000 solcher Flaschen zur Verfügung. Nach der Rückgabe beim Verlassen des Festivals werden diese gewaschen und wiederverwendet. Es können aber auch eigene Flaschen mitgebracht und gefüllt werden.

Was ist sonst noch neu in diesem Jahr?

Zimmermann: Unser neuer Chefredaktor Daniel Thüler wird an beiden Tagen am HR-Today-Stand in einer Podcast-Box insgesamt acht Podcast-Gespräche mit ausgewählten Gästen zu verschiedenen HR-Themen – beispielsweise Headhunting, Quereinsteiger, Employer Branding oder Vier-Tage-Woche – führen. Die Besucherinnen und Besucher können in Liegestühlen die Gespräche live über Kopfhörer mithören. Zudem bieten wir eine attraktive Start-up-Stage an, auf welcher sich 13 innovative Schweizer Start-ups in Pitches à je vier Minuten zweimal täglich kurz vorstellen.

Maurer: Die Podcasts werden dann später im Jahr exklusiv unseren Member online zugänglich gemacht.

Zimmermann: Weiter verfügen wir über zwei grössere Entertainment-Zonen, einerseits von Microsoft, andererseits vom deutschen Escape-Room-Anbieter Business Escape Games. Beide sind sicher einen Besuch wert. Maurer: Zudem präsentiert sich beim Eingang ein Anbieter eines Teambuilding-Holzspiels, das vor Ort ausprobiert werden kann. Am HR-Today-Stand führen wir unter anderem einen Wettbewerb durch, bei dem wir einen solchen Teambuilding-Event verlosen.