Checkliste

Der Weg zum erfolgreichen Probezeitgespräch

Ein Anstellungsverhältnis beginnt in der Regel mit einer Probezeit. Im Probezeitgespräch will man herausfinden, ob das Arbeitsverhältnis für beide Seiten zufriedenstellend ist. In unserem Leitfaden finden Sie typische Fragen für das Probezeitgespräch.

Die richtigen Mitarbeiter zu finden ist die Kernkomponente auf dem Weg zum Unternehmenserfolg. Ein Anstellungsverhältnis beruht jedoch auf zwei Seiten; jener des Arbeitgebers sowie jener des Arbeitnehmers. Es muss bei beiden Parteien Zufriedenheit bestehen, damit das Arbeitsverhältnis ein Erfolg ist. Aus diesem Grund beginnt ein Stellenantritt in der Regel mit einer Probezeit. Ziel derer ist es, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer näher kennenlernen, um feststellen zu können, ob der Match auch in der Praxis stimmt.

In der Einführungsphase ist deshalb kontinuierliches Feedback sehr wichtig, dazu dient insbesondere das Probezeitgespräch, welches vor dem Ende der Probezeit ansteht. In diesem wird eine Zwischenbilanz gezogen, ob das Arbeitsverhältnis für beide Vertragsseiten zufriedenstellend ist.

Welche Punkte müssen während einem Probezeitgespräch abgedeckt werden? Wie müssen die Fragen formuliert werden, damit das Probezeitgespräch erfolgreich verläuft? Wie wird ausgewogen Feedback erteilt?

1. Die Fragen: Leitfaden Probezeitgespräch

Um während dem Feedbackgespräch zum Ende der Probezeit nichts zu vergessen, hilft ein Leitfaden. Nachstehend finden Sie typische Fragen:

  • Haben Sie sich bei uns gut eingelebt?
  • Wie haben Sie die vergangenen Wochen seit Beginn in unserem Unternehmen erlebt?
  • Wie beurteilen Sie die Einführung in Ihr Arbeitsgebiet? Haben Sie diesbezüglich Anregungen?
  • Macht Ihnen die Arbeit insgesamt Spass?
  • Was ist Ihnen besonders positiv bzw. besonders negativ aufgefallen?
  • In welchen Punkten haben Sie sich andere Vorstellungen gemacht?
  • Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit im Team, im Bereich, in der Unternehmung?
  • Fühlen Sie sich im Unternehmen wohl? Falls nein, was muss Ihrer Ansicht nach getan werden, damit dieser Zustand erreicht wird?
  • Haben Sie das Unternehmen so angetroffen und erlebt, wie es im Interview und am Tag der Arbeitsaufnahme dargestellt wurde?
  • Decken sich Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung mit Ihrer Stellenbeschreibung und dem Anforderungsprofil?
  • Verlaufen Einführung und Einarbeitung so, wie es Ihnen zu Beginn mitgeteilt wurde?
  • Fühlen Sie sich Ihrer Ausbildung, Erfahrung, Kenntnisse und Erwartungen entsprechend in Ihrer Position gefordert, unter- oder überfordert?
  • Welche Leistungsziele haben Sie bis jetzt erreicht? Welche nicht, welche noch nicht, und weshalb?
  • Wurden Ihnen ausreichend Informationen und Unterstützung gewährt seitens der Linie, Personalabteilung, Mitgliedern von Arbeitsgruppen?
  • Sind nennenswerte Schwierigkeiten während der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden, Kollegen und Führungskräften entstanden?
  • Was ist Ihr Entscheid am Ende der Probezeit?
  • Wie sehen Sie Ihre persönlichen Möglichkeiten, in unserem Unternehmen weiterzukommen?
  • Möchten Sie andere respektive weitere Fragen in diesem Probezeitgespräch thematisieren?
  • Gibt es Aspekte, die Sie mit mir oder jemandem vom Unternehmen speziell diskutieren möchten?

2. Die Formulierung der Fragen:

Verschiedene Frageformulierungen evozieren unterschiedliche Arten von Antworten. Je nach Gesprächspartner lohnt es sich, die Formulierungen anzupassen. Wenn Ihr Partner sehr redselig ist, kann es nützlich sein, ausgewählte Fragen geschlossen zu formulieren. Bei eher wortkargen Gesprächspartnern sind offene Fragen zu empfehlen.

Die geschlossene Frage:

  • Geschlossene Fragen setzen Sie ein, wenn kurze Antworten erwünscht sind. Die geschlossene Frage enthält die vom Partner erfragte Information bereits; er kann mit «Ja» oder «Nein» antworten.
  • Im Probezeitgespräch ist diese Art von Fragestellung eher selten, da sie den Dialog beschränkt und wichtige Nebeninformationen entgehen.
  • Ein Beispiel dafür: Haben Sie sich bei uns gut eingelebt?

Die offene Frage:

  • Wenn Sie Wert auf detaillierte Auskünfte und hintergründige Informationen legen, stellen Sie offene Fragen. Sie geben Raum für längere Aussagen und regen die Konversation an.
  • Eine offene Frage beginnt immer mit einem Fragewort (Wie? Was? Welche? Weshalb? etc.).
  • Ein Beispiel dafür: Wie haben Sie sich bei uns eingelebt?

3. Feedback

Während des Gesprächs ist es wichtig, Feedback zu geben und zu nehmen. Unumgänglich sind solche Rückmeldungen dann, wenn Missverständnisse oder Konflikte auftreten. Im Feedback teilt der eine dem anderen mit, wie er seine Äusserungen verstanden und aufgenommen hat. Genauso wichtig wie das Geben ist es, solche Rückmeldungen entgegennehmen zu können ohne verärgert oder abwehrend auf sie zu reagieren.

Solche Rückmeldungen kommen besser an, wenn sie

  • Sachverhalte beschreiben statt bewerten
  • Gefühle direkt statt indirekt formulieren
  • in der Ich-Form statt der Man-Form formuliert sind
  • umkehrbar gehalten sind, d. h. was und wie der Vorgesetzte zum Mitarbeiter spricht, könnte jederzeit auch vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten geäussert werden
  • eigene Wünsche vorbringen (was der andere konkret anders machen soll).

 

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Cornel Müller

Cornel Müller ist Gründer und VR-­Mitglied der Future of Work Group AG und seit über 30 Jahren als Unternehmer im WorkTech-Umfeld aktiv.

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