Endlich rauchfrei – so geht’s!
Markus Marthaler ist ehemaliger HR Verantwortlicher und ausgebildeter Rauchstopp-Trainer. Im November 2018 hat er mit www.smokefree.online ein neues Produkt für Unternehmen und Privatpersonen am Markt lanciert.
Neues Rauchstop-Programm – ausschliesslich online aufgebaut. (Bild: 123RF)
Ein Blick ins Internet genügt und man wird von Angeboten überschwemmt, wie es gelingt mit Rauchen aufzuhören. Herr Marthaler, was unterscheidet Ihr Programm von den anderen?
Zum Beispiel darin, dass ich die Teilnehmenden nicht davon abbringen will zu rauchen, sondern sie zu begleiten, wenn sie sich dazu entschieden haben. Meine Schwerpunkte liegen unter anderem darin, die Menschen auf das neue, rauchfreie Leben vorzubereiten. Das bedeutet weit mehr als nur die Veränderung von Gewohnheiten, es setzt eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Suchtverhalten und vor allem auch der Selbstreflexion voraus – um Rückfälle zu vermeiden. 70 Prozent der Personen, welche nach einer Abstinenz wieder zur Zigarette greifen, tun dies in Situationen, in denen sie sich gestresst und/oder überfordert fühlen. Daher sind gerade diese Themen im Programm zentral und unterscheiden sich zusätzlich von ähnlichen Angeboten.
Was hat Sie motiviert, diesen Online Kurs zu lancieren?
Die einen absolvieren einen Marathon, andere springen an einem Seil von einer Brücke. Die Möglichkeiten sich zu spüren sind in unserer Zeit grenzenlos. Wer sich je die Herausforderung gestellt hat, sich von einer Sucht zu trennen, weiss, dass dies weitaus mehr beinhaltet als sich durch ein körperliches Wagnis näherzukommen. Es ist eine der härtesten Auseinandersetzungen mit sich selber. Persönlichkeitsbildung pur. Dabei möchte ich die Teilnehmenden stärken, sie mit innovativen und kreativen Inputs unterstützen, damit es gelingt, das festgelegte Ziel zu erreichen.
Welches sind die Inhalte und der Ablauf?
In den ersten zehn Tagen begleite ich die Teilnehmenden bis zum Rauchstopp. Dabei stehen die Sensibilisierung im persönlichen Alltag, Umgang mit Gewohnheiten, aber auch die Tücken der Gedankenwelt im Vordergrund. Vom elften Tag an besprechen wir, worauf man in den ersten Tagen im rauchfreien Leben achten sollte. Fragen wie richtige Ernährung, Problematik der Gewichtszunahme, Umgang mit der Gedankenwelt etc. werden thematisiert und dazu konkrete Hilfestellungen angeboten.
Das gesamte Programm ist ausschliesslich «online» aufgebaut und dauert drei Wochen. Die Teilnehmenden erhalten täglich ein ca. drei Minuten langes Video, dieses wird ergänzt mit unterstützenden Unterlagen, Downloads und Apps. Dazu besteht zweimal monatlich die Möglichkeit einer persönlichen telefonischen Beratung. Ein wichtiges Anliegen war mir auch von Anfang an, den Ablauf so einfach wie möglich zu gestalten. Mit ein paar Klicks auf der Webseite kann man das Programm mittels Zugangscode innerhalb weniger Minuten starten.
HR Verantwortliche stellen natürlich auch die Frage nach der Messbarkeit, haben Sie Zahlen dazu?
Für die Lungenliga habe ich ein ähnliches Programm konzipiert, das bis Mitte dieses Jahres in Firmen angeboten wurde. Die statistischen Fragebogen haben dabei ergeben, dass der Rauchstopp der Teilnehmenden in den ersten drei Monaten nach Absolvierung des Programms bei über 60 Prozent lag. Nach einem Jahr allerdings lag sie wiederum bei 30 Prozent. Dies ist exakt der Wert, den wir auch in den Workshops und Seminaren eruiert haben. Gemessen an all den marktüblichen Angeboten ist der Erfolg trotzdem über dem Durchschnitt.
Es fällt auf, dass keine Sucht- resp. Gesundheitspräventionsstelle in das Programm involviert ist. Was ist der Grund dafür?
Ohne Institution im Rücken sind wir frei, bei Bedarf Dinge rasch und unkompliziert zu ändern. Keine Rückfragen oder lange Diskussionen, wir sind niemandem Rechenschaft schuldig und frei von irgendwelchen Auflagen. Wir halten nicht den Mahnfinger hoch und sagen, «du musst mit Rauchen aufhören». Wir unterstützen und stärken die Motivation des Teilnehmenden, künftig ein rauchfreies Leben zu führen.