Neues aus der Forschung
Die Studie «Navigating the Talent Retention Puzzle: The Role of Workgroup Identification and On-the-Job Embeddedness» von Anna Sender und Marion Eberly, veröffentlicht im Journal of Human Resource Management, zeigt, dass Talentmanagement-Programme unerwartete Effekte haben können. Über zwei Jahre hinweg wurden 352 Mitarbeitende eines Maschinenbauunternehmens in China untersucht, darunter 45 kürzlich als Talente identifizierte Mitarbeitende. Die Ergebnisse zeigten, dass Talente eine geringere Identifikation mit ihrer Arbeitsgruppe hatten als Nichttalente, was jedoch nicht zu einer höheren Fluktuationsabsicht führte. Entscheidend war die Bindung an den Arbeitsplatz: Talente mit geringer Einbindung zeigten eine höhere Fluktuationsabsicht, während hoch eingebundene Talente keinen Unterschied zu Nichttalenten zeigten. Die Studie zeigt, dass eine starke Arbeitsplatzbindung negative Auswirkungen von Talentmanagement-Programmen abmildern kann. (zur Studie)
Marina Pletscher untersucht in ihrer Publikation «When Humour Works: Impact of Humour Style Similarity on Supervisor-Subordinate Relationship», wie Humor am Arbeitsplatz und die Ähnlichkeit der Humorstile zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden die Beziehung beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass Humor als Managementinstrument genutzt werden kann, um Bindungen zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern. Dabei wirken sich insbesondere ähnliche affiliative und selbstaufwertende Humorstile positiv aus, während aggressiver Humor das Verhältnis verschlechtert. Vorgesetzte sollten situativ angepassten, nichtaggressiven Humor fördern, um arbeitsbedingten Stress zu verringern. Ähnlichkeiten im Humorstil verstärken diese Wirkung. Humorstile sind Verhaltensmuster, keine Persönlichkeitsmerkmale, und können daher gezielt verändert werden, um das Teamklima zu verbessern. (zur Studie)