Recruting Guide 2016

Mobile Recruiting – eigentlich selbstverständlich

Die Zahl im Umlauf befindlicher Mobilgeräte hat diejenige von PCs längst weit hinter sich gelassen. Entsprechend erfolgt auch der Internetzugriff immer öfter via Tablet und Smartphone. Organisationen, die ihre Recruiting-Seiten dieser Entwicklung nicht anpassen, minimieren ihre Visibilität. Mobile Recruiting wird Pflicht.

Die Zahlen der jüngsten Trendspot-Studie zum Thema Mobile Recruiting sprechen eine deutliche Sprache: 49 Prozent der Befragten nutzen ihr Smartphone bereits heute bei der Stellensuche. Bei den unter 25-Jährigen sind es sogar schon 52 Prozent. 33 Prozent gaben an, ausschliesslich mittels Smartphone oder Tablet nach Stellenangeboten zu suchen. Die Frage, ob Organisationen Mobile-Recruiting-Tools einsetzen müssen oder nicht, beantwortet sich also eigentlich von selbst.

Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner wurden 2015 weltweit gerade mal 260 Millionen PCs und Notebooks verkauft, Tendenz weiter sinkend. Gleichzeitig gingen rund 350 Millionen Tablets und schätzungsweise 1,9 Milliarden (!) Mobiltelefone über den Ladentisch. Das hat Auswirkungen auf das Surfverhalten. 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzt das Internet mobil, wobei jüngere Nutzerinnen und Nutzer bereits mehrheitlich unterwegs im Internet sind (vgl. Media Use Index 2015).

Wer jetzt reagiert, geht in Führung

Für zwei Drittel der Trendspot-Befragten ist eine Mobile-freundliche Karriereseite wichtig. Diesem raschen Wandel hinsichtlich der Erwartungen sind bisher jedoch nur wenige Organisationen gefolgt. Lediglich 20 Prozent der Schweizer Unternehmen bieten heute eine mobile Karriereseite an und nicht einmal 10 Prozent verfügen über einen mobilen Rekrutierungsprozess. Kurz: Wer jetzt reagiert, erreicht mehr Talente, sammelt wichtige Erfahrungen für die Zukunft und hinterlässt einen positiven Eindruck als moderner Arbeitgeber.

Der bekannte Schweizer Zahnbürstenhersteller Trisa mit 1150 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 232,1 Millionen Franken setzt das Mobile-Recruiting-Modul von Refline bereits ein. «Nach rund einem halben Jahr ziehen wir ein positives Fazit», so HR-Leiter Lucien Baumgaertner. «Viele potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten schauen sich heute Stelleninserate nebenbei an, beispielsweise im Zug oder im Tram. Dabei ist die Verweildauer auf den Pages relativ kurz. Umso wichtiger ist es, dass die Seiten möglichst leserfreundlich angezeigt werden und kurze Ladezeiten aufweisen. Die Eintrittsschwelle zu den Inseraten muss so tief wie möglich sein.»

Mobile Geräte benötigen eigene Prozesse und Inhalte

Mobile-Recruiting-Lösungen müssen den spezifischen Eigenschaften mobiler Geräte Rechnung tragen: Die Inserate werden reduziert dargestellt, Formulare speziell für mobile Geräte designt, die Navigation wird angepasst und Dokumente können z. B. via Dropbox hochgeladen werden. Ausserdem kann der Bewerbungsprozess jederzeit unterbrochen und an einem anderen Gerät fortgesetzt werden.

Auch die Recruiter müssen sich dem neuen Umfeld anpassen: «Sie müssen sich bei der Ausschreibung der Stelle darüber im Klaren sein, dass die Bewerber mobile Inserate nur kurz anschauen. Das Inserat muss die Kandidatinnen und Kandidaten also auf den ersten Blick ansprechen und sofort die wichtigsten Inhalte wiedergeben», so Lucien Baumgaertner.

Fazit:

Mobile Angebote werden von potenziellen Talenten schlicht erwartet. Wer die Bewerbersicht nicht erst nimmt und zu spät reagiert, dem wird es schwerer fallen, Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen und sich als zeitgemässen Arbeitgeber zu positionieren.

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Vanessa Hunkeler leitet seit 2015 die Business Unit Refline der Abraxas Informatik AG. Refline wird als führende Software für E-Recruiting und Talentmanagement in der Schweiz entwickelt und ist im Umfeld öffentlicher Verwaltungen und in der Privatwirtschaft im Einsatz. Zuvor arbeitete Vanessa Hunkeler in verschiedenen Führungspositionen bei einem grossen Recruiting-Spezialisten. www.abraxas.ch/refline

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