HR Today Nr. 9/2019: Fehlerkultur

Mut zur Veränderung

Spitäler und Flug- und Verkehrsbetriebe nehmen eine Vorbildfunktion ein, wenn es um das Thema Fehlerkultur geht. Der Grund: Fehler sind hier fatal, manchmal gar tödlich. Gerade weil Fehler in diesen Branchen weitreichende Konsequenzen haben, ist ein offener und professioneller Umgang im Betriebsalltag essenziell.

Fehler unterlaufen jedem Menschen: ob kleine, oder solche mit entsprechenden Auswirkungen, die sich auch mit grösster Sorgfalt nicht vermeiden lassen. Weil nicht alle Fehler aus der Welt zu schaffen sind, versuchen die Verantwortlichen in den Betrieben diese mithilfe diverser Instrumente zumindest einzudämmen: von Sicherheitskampagnen über Trainings und Critical Incident Reporting Systems bis hin zu Fehlermeldesystemen. So tragen Fehler am Ende dazu bei, dass eine Organisation daraus lernt und sich entwickelt.

Offen über Fehler sprechen

Um zu verstehen, dass Fehler auch etwas Positives mit sich bringen, braucht es in Unternehmen eine gelebt Fehlerkultur. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass Fehler auf allen Ebenen offen angesprochen werden und die Mitarbeitenden keine Sanktionen befürchten müssen. Dafür braucht es eine angstfreie Kultur, damit Fehler nicht vertuscht werden. «Nur so können wir aus Fehlern lernen und dieselben in Zukunft vermeiden», sagt Rolf Curschellas, Direktor Human Resources Management am Universitätsspital Zürich. Das bedeutet, dass sich Unternehmen von festgefahren Prozessen zugunsten einer positiven Fehlerkultur verabschieden, sich öffnen und an das Potenzial ihrer Fehlerkultur glauben müssen – gerade im Zeitalter der Digitalität. Damit das funktioniert, braucht es vor allem eines: Offenheit von Seiten der Führungskräfte, auch von jenen im HR-Bereich. Dass diese Offenheit bereits in etlichen Betrieben besteht, zeigen die Erfahrungen mit Fehlerkultur der fünf befragten HR-Verantwortlichen in der nachfolgenden Tabelle.

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Christine Bachmann 1

Christine Bachmann ist Chefredaktorin von Miss Moneypenny. cb@missmoneypenny.ch

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