Schnittstelle zu anderen GAV oder Normalarbeitsverträgen
Temporärarbeitende sind in allen Branchen tätig, deshalb ist der GAV Personalverleih flexibel ausgestaltet: Es ist sinnvoll, auf branchenspezifische Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. In Branchen mit bestehenden allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträgen gelten deren Bedingungen punkto Mindestlohn, Arbeitszeit, Ferien und Feiertagen auch für die flexiblen Arbeitskräfte. In diversen Kantonen existieren Normalarbeitsverträge. Diese gehen den Mindestlohnvorschriften des GAV Personalverleih vor. Was Weiterbildung, Krankentaggeld und berufliche Vorsorge angeht, sind alle Temporärarbeitenden gleich gestellt. Egal ob sie auf dem Bau, in der Uhrenindustrie oder im Büro tätig sind.
Soziale Verantwortung wahrnehmen
Für viele Unternehmen ist soziale Verantwortung mehr als ein Schlagwort. Nicht zuletzt, weil Image und Mitarbeiterzufriedenheit einen bedeutenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben. Durch den GAV Personalverleih sind die Temporärarbeitenden im Falle von Unfall und Krankheit bestens geschützt. Bei einem kurzen Einsatz beträgt der Schutz 60 Tage. 720 sind es, wenn der Einsatz länger als 13 Wochen dauert oder wenn die Mitarbeitenden gegenüber Kindern unterstützungspflichtig sind. Damit geht der GAV deutlich über das gesetzliche Minimum hinaus. Auch fürs Alter ist vorgesorgt. Die Mitarbeitenden können von Beginn an in die Pensionskasse einzahlen. Bei einem unbefristeten Einsatz, einem befristeten Einsatz von länger als 13 Wochen oder wenn jemand gegenüber Kindern unterstützungspflichtig ist, besteht eine Pflicht ab dem ersten Arbeitstag. Macht jemand mehrere Einsätze für den gleichen Personaldienstleister, aber bei verschiedenen Einsatzbetrieben, so werden die Wochen kumuliert.
GAV fördert Weiterbildung
Wer temporär arbeitet, profitiert von subventionierter Weiterbildung. Der Anspruch bleibt nach dem letzten Einsatztag 12 Monate bestehen. Dadurch ist es möglich, den Fonds auch während einer anschliessenden Festanstellung zu nutzen. Über 9000 Gesuche hat der Weiterbildungsfonds temptraining seit 2012 bewilligt und dabei 16 Millionen gutgesprochen: Ob CNC-Schulung, Workshop für Pflegefachleute, Sprachkurs oder Staplerführerschein, die Möglichkeiten sind vielfältig. Die Temporärbranche braucht qualifiziertes Personal, um die Bedürfnisse der Wirtschaft zu decken. Für die Temporärarbeitenden ist der Fonds eine Chance, arbeitsmarktfähig zu bleiben, sich weiterzuentwickeln oder neu zu orientieren. Und den Einsatzbetrieben bietet temptraining die Chance, auch die flexiblen Mitarbeitenden in die Personalentwicklungsstrategie einzubinden.