4. HR Tech Club Night

People Development & Corporate Health Tech

Unternehmen kommen auch bei gesundheitlichen Themen kaum mehr am digitalen Weg vorbei. Doch wie wählt man aus unzähligen Employee Engagement & Wellbeing Apps und Tools die richtigen aus?

Es ist messbar: Wer gesünder lebt, kostet weniger – sowohl den Staat wie auch das Unternehmen. Doch die Realität sieht anders aus: «Wir tun noch immer relativ wenig für unsere Gesundheit», konstatiert René Reinli, CMO bei Visionarity, an der vierten HR Tech Club Night. «Insbesondere wenn es darum geht, wie ‹gesund› ich arbeite.»

Ein Tracker für alles

Mittlerweile gibt es digital fast alles: vom einfachen Schrittzähler über den mobilen Ernährungscoach bis hin zur Burn-out-Prävention. Unternehmen wollen auf diesen Zug aufspringen und die Mitarbeitenden dazu motivieren, die Treppe statt den Lift zu nehmen. Doch mit welchem Tool? «Man kommt nicht um eine Belohnung herum», sagt Reinli. «Die Mitarbeitenden müssen einen persönlichen Nutzen haben, sonst machen sie nicht mit.» Ausserdem sei die Individualisierung äusserst wichtig, betont Anja Buser, Senior Consultant HR Strategies bei HR Campus. «Ob und warum sich die Mitarbeitenden im Unternehmen wohlfühlen, kann man nicht verallgemeinern. Wellbeing ist sehr individuell – also muss die App oder das Tool auch individuell einstellbar sein.» Darüber hinaus sollte das Tool benutzerfreundlich, anpassungsfähig und «intelligent» sein: «Reise ich viel in meinem Job, könnte mir die App vor dem nächsten Abflug beispielsweise Tipps gegen Jetlag geben», sagt Buser.

Aufschlussreiche Daten

Solche Apps oder Tools nützen nicht nur dem Mitarbeitenden. Die Investition lohnt sich auch für das Management, weil die Daten regelmässig Rückmeldungen darüber geben, wie es um das Wohlbefinden und das Engagement der Mitarbeitenden steht. Sollte bei einem Team die Produktivität abnehmen, so kann das Unternehmen entsprechend reagieren. Um Daten geht es auch im Kurzreferat von Pascale Lenz, Personalleiterin der IBM Schweiz. Der IT-Riese hat ein eigenes digitales Tool entwickelt, das die persönliche Karriere innerhalb von IBM vorantreibt. «120 000 Menschen müssen bei uns in den nächsten Jahren re-skilled werden, weil es ihren jetzigen Job in der jetzigen Form nicht mehr geben wird», gibt Lenz zu bedenken. Dank den gesammelten Daten kann das IBM-Tool den Mitarbeitenden aufzeigen, welche Kurse und Weiterbildungen sie besuchen sollen, um auch künftig für das Unternehmen wertvoll zu sein. Und umgekehrt: «Finden wir dank der Daten heraus, dass uns jemand verlassen will, können wir versuchen, die Person beispielsweise mit Wellbeing-Benefits zu halten.»

Die nächste HR Tech Club Night findet im September 2019 zum Thema «Predictive Recruiting» statt. hrtechclub.ch

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