Checkliste

So bereitet das HR Mitarbeitende professionell auf die Pensionierung vor

HR-Abteilungen können Mitarbeitende mit wenig Aufwand bei der Planung ihrer Pensionierung wirksam unterstützen. Sie können so einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass sich die Betroffenen sorgfältig auf den neuen Lebensabschnitt vorbereiten. 

Angehende Pensionierte müssen viele Entscheide von erheblicher Tragweite treffen, bevor sie ihrem Lebensabend gelassen entgegenblicken können.

Das Thema Pensionierung ist sehr anspruchsvoll, weil viel verschiedene Themenbereiche wie AHV, Pensionskasse, Versicherungen, Steuern, Immobilien, Wertschriften und Nachlass zusammenspielen.

Arbeitgeber können einen grossen Beitrag dazu leisten, dass sich die Mitarbeitenden rechtzeitig mit dieser neuen Lebensphase auseinandersetzen und sich sorgfältig darauf vorbereiten können.

 

Hier sind einige Dienstleistungen vorgestellt, die sich in der Praxis bewährt haben.

Merkblätter, Checklisten und weitere Planungshilfen

Oft ist es sinnvoll, die Fragen der Versicherten zu ihrer Pensionskasse über eine Beratungshotline zu kanalisieren. Mit einem klaren Service Level Agreement kann eine solche Hotline auch an externe Dienstleister vergeben werden.

Wichtig ist dabei, dass die eingehenden Fragen rasch und kompetent beantwortet werden. Auch erwerbstätige Versicherte können eine solche Hotline nutzen, beispielsweise bei Fragen zum Vorsorgeausweis, zu den Leistungen, zur Finanzierung von Wohneigentum oder zu den Einkaufsmöglichkeiten.

Die Mitarbeitenden sollen die Möglichkeit erhalten, sich selbstständig über die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit ihrer Pensionierung zu informieren.

Es gibt eine Reihe von Fragen, 
die immer wieder gestellt werden. Daher kann sich eine Personalabteilung entlasten, indem sie Antworten auf diese Fragen in einem Merkblatt zusammenfasst, in einer regelmässigen Kolumne in der Mitarbeiterzeitschrift thematisiert oder im Intranet publiziert.

Bitte auf Privatssphäre Rücksicht nehmen

Es lohnt sich, Informationsmaterial zu Themen wie Frühpensionierung, Rente oder Kapital, AHV und Pensionierung oder eine allgemeine Pensionierungs-Checkliste bereitzuhalten.

Den HR-Abteilungen sind bei der individuellen Beratung enge Grenzen gesetzt, weil erstens oft die Kapazität dafür fehlt und zweitens der Datenschutz ihre Beratungsmöglichkeiten einschränkt. Zudem möchten sich viele Versicherte gegenüber dem Unternehmen nicht vollständig öffnen. Was können sie also tun?

Primär geht es darum, die Versicherten rechtzeitig auf die Thematik hinzuweisen, also wenn sie etwa 55 Jahre alt sind. Unternehmen können zum Beispiel ein Informationspaket bereitstellen und den 55-jährigen Mitarbeitenden abgeben.

So ein Paket kann zum Beispiel verständliche Fachliteratur zum Thema beinhalten, eine Checkliste und einen kurzen Leitfaden.

Diese Form der Information ist auch deshalb empfehlenswert, weil nicht alle Menschen die Planung ihrer Pensionierung im Rahmen einer Gruppenveranstaltung besprechen möchten.

Orientierungsanlässe sind hilfreich

Die direkte, persönliche Kommunikation ist mindestens so bedeutend wie die schriftliche Information.

Das Thema Pensionierung ist so wichtig und komplex, dass es sich lohnt, Mitarbeitende ab 55 zu einem Informationstag oder einer Abendveranstaltung einzuladen.

Bei dieser Gelegenheit können die Personal- und Pensionskassenverantwortlichen die wichtigsten Fragen aufnehmen und zum Teil direkt beantworten.

Die folgenden Themenkreise stehen hier im Zentrum:

  • Zeitplan für die Pensionierung
  • AHV- und Pensionskassen-Leistungen (Pensionskasse: Rente oder Kapital)
  • Budget- und Vermögensorganisation
  • Steuersituation vor und nach der Pensionierung
  • Absicherung von Partnern und Kindern

Externe Fachreferenten sind oft eine wertvolle Unterstützung bei solchen Anlässen. Sie können Spezialwissen einbringen, das die Kenntnisse der eigenen Spezialisten sinnvoll ergänzt. Im Übrigen schätzen es angehende Pensionierte in der Regel auch, sich bei so einer Gelegenheit mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auszutauschen, die in der gleichen Situation sind wie sie selbst.

Externe Beratung

Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden eine Pensionierungsplanung mit einem externen Partner an. Jeder Arbeitgeber entscheidet selbst, ob er die Kosten einer solchen Beratung teilweise oder ganz übernehmen will. Es gibt Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden ab 50 zusätzlich zum periodischen Gesundheits-Check-up auch einen Finanz- oder Pensionierungs-Check-up anbieten.

Die individuelle Beratung macht für jeden Einzelnen greifbar, wie seine finanzielle Situation nach dem Ende des Erwerbslebens aussieht, und hilft ihm, bei den anstehenden Entscheidungen die Weichen richtig zu stellen.

Wenn so eine Pensionierungsberatung allen Angestellten zugänglich ist, darf sich auch die Pensionskasse an den Kosten beteiligen.

Gratis-Infopaket zur Pensionierungs-Vorbereitung

Ein Muster eines umfassenden Informationspakets für die Mitarbeitenden stellt das VZ VermögensZentrum interessierten Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Bestell-Mail an das VZ. (pd)

 

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Stefan Thurnherr ist Mitglied der Geschäftsleitung des VZ VermögensZentrums in Zürich.

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