HR Tech boomt

Wie setzt man künstliche Intelligenz im HR ein?

Die Erwartungen an Personalabteilungen steigen. Um die Zukunft im Unternehmen mitzugestalten, muss HR strategischer werden. Wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Automatisierung helfen.

Unternehmen und Mitarbeitende verlangen heute mehr vom Management als je zuvor. Damit sie ihren Anforderungen gerecht werden, müssen Führungskräfte ihre Teams besser als jeder andere kennen. So wird Burnout vorgebeugt, Qualifikationslücken und -chancen erkannt und Wachstum sowie Karrieren gefördert werden.

Für die Mitarbeitenden wiederum ist nicht mehr in erster Linie das Gehalt ausschlaggebend, sondern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie persönliche Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Das zeigen die Ergebnisse der ai @ work-Studie von Oracle.

Laut dem jüngsten PwC HR Tech Trends Report nutzen 58 Prozent der Unternehmen HR-Technologien, um Top-Talente zu rekrutieren und zu halten. Derselbe PwC-Bericht stellt fest, dass die grössten Herausforderungen für HR-Abteilungen in der Personalbeschaffung, der Mitarbeiterbindung, und der Weiterbildung der Mitarbeiter bestehen.

Um die veränderten Erwartungen am Arbeitsplatz zu unterstützen, spielt die Technologie eine entscheidende Rolle. Technologische Fortschritte verwandeln eine ineffiziente Personalabteilung in einen rationalen Aktivposten verwandeln, der die Zukunft eines Unternehmens gestalten.

KI, Blockchain und Automatisierung für den sich wandelnden Arbeitsplatz

Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML) und Blockchain spielen eine wichtige Rolle bei der Lösung von hochwertigen Anwendungsfällen für die Personalabteilung spielen.

Mithilfe von überwachtem Lernen und Regressionsanalysen gewinnen HR-Führungskräfte auf der Grundlage vergangener Muster und Trends bei Austritten neue Erkenntnisse. Mit der Analyse von Umfragen und der Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) kann die Personalabteilung Umfragedaten analysieren, um das Engagement und die Stimmung der Mitarbeitenden zu verstehen. KI und ML sind für diesen Anwendungsfall sehr leistungsfähig. Beispiele sind die Verwendung von Cluster-Analysen, um Bereiche mit zufriedenen oder unzufriedenen Mitarbeitenden zu finden, oder die Durchführung von Textanalysen für Fragen und Antworten, um die Stimmung zu überprüfen. Oftmals führt eine Frage mit einer negativen Stimmung auch zu einer negativen Antwort. KI und ML decken wichtige Korrelationen zwischen Fragen und Antworten auf.

Ein weiterer überzeugender Anwendungsfall für die Textanalyse ist die Ermittlung der Stärke des Mitarbeiternetzwerks. So lässt sich beispielsweise feststellen, wer mit wem spricht, welche Mitarbeitenden über mehr Einfluss verfügen, wer sich als Ansprechperson im Team hervorhebt, und so weiter.

Die oben genannten Anwendungsfälle zeigen, wie Spitzentechnologie das Personalwesen voranbringt. Sie sind jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Daten und Modelle einem hohen Standard entsprechen. Ethik, Compliance und Qualität spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau vertrauenswürdiger ML-Modelle, damit KI intelligent bleibt.

Werkzeuge für den Erfolg

Laut Gartner sind 60 Prozent der CEOs der Meinung, dass die Weiterbildung der Mitarbeitenden in den nächsten Monaten von entscheidender Bedeutung ist. Technologische Innovationen geben Managerinnen und Managern zudem die Möglichkeit, Qualifikationslücken schnell zu erkennen und zu schliessen, die Teamleistung fair zu bewerten und die Bedürfnisse ihrer Teams zu unterstützen. Zusammen geben diese Aktualisierungen den Managenden die benötigten Werkzeuge in die Hand, um ihre Teams zu Best-Leistungen zu befähigen.

Durch den Überblick über alle Teammitglieder und relevante Leistungskennzahlen, wie Kompetenzen und Leistungsbewertungen, sparen Managerinnen und Manager Zeit und nehmen durchdachtere und gerechtere Bewertungen vor. Andere Innovationen helfen, die Stimmung der Mitarbeitenden kontinuierlich zu erfassen, zu verfolgen und darauf zu reagieren. Durch die Bereitstellung eines Kanals, über den Vorgesetzten und Mitarbeitende regelmässig, schnell und auf natürliche Weise miteinander kommunizieren, wird das Engagement und das Vertrauen sowie eine integrative, kooperative Arbeitsumgebung gefördert.

Digitalisierung für mehr Menschlichkeit

Künstliche Intelligenz hält bereits Einzug in unser tägliches Leben, so auch in der Personalverwaltung. Dazu gehören natürliche Sprache und Spracherkennung, das Internet der Dinge und sogar die Robotik. Schliesslich sind es die Unternehmen, die neue Technologien nutzen, um die Stärken ihrer Mitarbeitenden zu maximieren und zu optimieren sowie deren menschliche Talente mehr zu schätzen.

Wir befinden uns an einem interessanten Wendepunkt, und die Technologie leistet dazu einen grossen Beitrag. Unternehmen, die bei der Nutzung von Technologie weiter fortgeschritten sind, wenden sich mehr dem menschlichen Aspekt zu, der die Grundlage des Unternehmens darstellt.

 

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Rudi Richter ist Vice President Applications ALPS bei Oracle.

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