Im Gespräch mit Thilo Baum

«Auf das, was KI liefert, sollten wir uns keinesfalls verlassen»

«Fake News» sind allgegenwärtig und stellen auch für Unternehmen ein Risiko dar. Kommunikationswissenschaftler Thilo Baum erläutert, warum Firmen aktiv die Informations- und Medienkompetenz ihrer Belegschaft fördern sollten.

HR Today: Herr Baum, welche Arten von Desinformation begegnen uns am häufigsten, und wie können wir sie effektiv erkennen?

Thilo Baum: Im alltäglichen Umgang sind es Gerüchte, die jemanden oder etwas gezielt schlechtmachen sollen. In den Sozialen Medien sind es Spruchbilder mit Behauptungen, direkt oder zwischen den Zeilen. Wir selbst sollen uns einen Reim darauf machen und folgern: «Ah, dieser oder jener Politiker ist korrupt.» Ob das stimmt, hinterfragen wir dabei nicht. Hundertprozentig erkennen lässt sich Desinformation oft nicht, aber es gibt Anhaltspunkte. Vor allem sollten wir fragen: Wo sind die Belege? Haben wir es mit einer gesicherten Erkenntnis zu tun oder behauptet da nur jemand etwas? Welche Belege führt er oder sie an? Entlarven sich die Belege beim näheren Hinsehen vielleicht nur als weitere unbelegte Behauptungen?

Welche subtilen Manipulationstechniken sind schwer zu erkennen, aber besonders wirkungsvoll?

Baum: Betrügerinnen, Scharlatane und Demagoginnen und Demagogen machen ihre Lügen gern unüberprüfbar. Die grosse Verschwörung hat die Beweise vernichtet, die Zeuginnen und Zeugen sind alle tot, die Unterlagen verschollen. Wer die Verschwörung negiert, gilt als Teil davon. Solche Ausreden lassen sich kaum prüfen. Und genau diese Kombination – also eine unbewiesene Behauptung, die sich nicht prüfen lässt – ist extrem wirksam. Nur wenige Menschen kennen diese Falle.

Thilo Baum

Thilo Baum

Thilo Baum ist Kommunikationswissenschaftler, gelernter Journalist und Autor. Als Unternehmens- und Politikberater hilft er Organisationen und Persönlichkeiten, ihre Botschaften verständlich zu formulieren und auf den Punkt zu bringen. Thilo Baums aktuelles Buch ist «Immun gegen Unsinn. Wie wir uns eine fundierte Meinung bilden» (GABAL, 2024). Zudem leitet Thilo Baum die Rednerausbildung bei der German Speakers Association e.V. (GSA) und ist Trainer bei der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. www.thilo-baum.de | www.immungegenunsinn.de

 

Viele Meinungen beruhen auf Halbwissen und Fehlannahmen, schreiben Sie in Ihrem Buch. Was muss sich an der Meinungsbildung ändern, damit die sich die «Qualität von Meinungen» verbessert?

Baum: Wir müssen verstehen, dass jede Meinung, ausnahmslos, auf einer Information beruht. Selbst wenn wir sagen: «Das ist ein schöner Tag», liegt dieser Meinung die Information zugrunde, dass es einen Tag gibt. Und Informationen können stimmen oder falsch sein. Damit wir uns eine fundierte Meinung bilden können, brauchen wir die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit: Was wir denken, stimmt; nichts fehlt; und nichts Fiktives wurde dazugedichtet. Im Vortrag (zum Buch «Immun gegen Unsinn», Anm. d. Red.) rate ich den Leuten, erst mal hinter allem, was sie hören, anzufügen: «sagt er» oder «sagt sie». Damit machen wir uns die Behauptungen, die wir so hören, nicht gleich zu eigen. Der Ehrlichkeitsvermutung, die wir gegenüber anderen hegen, sollten wir ein gesundes Misstrauen beigesellen. Wir brauchen beides, auch weil es Menschen gibt, die uns manipulieren wollen.

Menschen gehen unterschiedlich mit Informationen um. Welche Unterschiede sehen Sie in der Art, wie Informationen konsumiert und verarbeitet werden?

Baum: Klassische Vertreterinnen und Vertreter des «Mainstreams» informieren sich morgens über eine App eines klassischen Mediums über die Nachrichtenlage. Vielen Jüngeren genügen Instagram und TikTok. Während klassische Medien sich – in aller Regel – ans journalistische Handwerk halten, spielt dieses bei Sozialen Medien keine Rolle. Dort finden Lügen den Weg an die Öffentlichkeit, ohne dass eine Redaktion die Behauptungen prüft. Und so sind junge Menschen extrem gefährdet, sich von Demagoginnen und Demagogen für dumm verkaufen zu lassen. Wer sich dann tendenziell für Verschwörungsunsinn interessiert, bekommt qua Algorithmus immer mehr davon vorgesetzt. In einen solchen Gedankentunnel führen uns klassische Medien nicht.

Der Journalismus steht immer mehr unter Druck, schnell und zugänglich zu sein. Wie bewerten Sie die Rolle der traditionellen Medien heute im Vergleich zu den Sozialen Medien, wenn es darum geht, verlässliche Informationen zu liefern?

Baum: Der klassische Journalismus wird nur über Qualität und übers journalistische Handwerk fortbestehen. Oft frage ich mich, was an einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen eine «Eilmeldung» sein soll. Ausserdem lauern die meisten Menschen gar nicht darauf, wer nun zuerst die Information hat, dass beispielsweise ein Gericht etwas Bestimmtes entschieden hat. Redaktionen sollten sich von diesem Stress nicht anstecken lassen, sondern lieber in Ruhe die Dinge ausrecherchieren. Und Medien sollten viel mehr erklären, was sie selbst nicht für erklärungsbedürftig halten, nämlich das Handwerk der öffentlichen Kommunikation und das journalistische Arbeiten. Immer weniger Menschen kennen die Prinzipien. Wir müssen sie neu vermitteln.

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«Während klassische Medien sich – in aller Regel – ans journalistische Handwerk halten, spielt dieses bei Sozialen Medien keine Rolle. Dort finden Lügen den Weg in die Öffentlichkeit, ohne dass eine Redaktion die Behauptungen prüft.»

 

 

 

 

Als Online-Redaktorin fällt mir auf, dass Menschen sich in den Kommentarspalten streiten, obwohl sie die Beiträge, wenn überhaupt, nur überflogen haben. Viele wollen sich nicht die Zeit nehmen, sich gründlich zu informieren. Das ist sicher auch für die Unternehmenskommunikation ein Problem.

Baum: Ja, viele Menschen bilden sich eine Meinung anhand unvollständiger Informationen oder sogar anhand des Anscheins. Manche reimen sich auch einfach etwas zusammen. So sind wir im Grunde kaum in der Lage, qualifiziert zu kommunizieren. Dabei ist es vor der Kommunikation wichtig zu wissen: Worüber reden wir überhaupt? Geht es beispielsweise um Langzeitfolgen, die noch nach Jahren anhalten, oder um Spätfolgen, die erst nach Jahren auftreten? Wir erleben tatsächlich eine Tendenz hin zum Oberflächlichen – viele Leute hören nicht mehr hin und lesen auch nicht mehr sauber. In der Unternehmenskommunikation ist das fatal. Im besten Fall redet der Support an der Kundin oder am Kunden vorbei, im schlimmsten Fall scheitern Evakuierungspläne: Beim Unglück der Costa Concordia 2012 erfuhr die Küstenwache nur scheibchenweise von der eigentlichen Katastrophe. Erst war es nur um einen Stromausfall gegangen. Bevor wir professionell kommunizieren, sollten wir also wissen, was beim Gegenüber ankommen soll, und wir sollten uns ein vollständiges Bild der Lage machen. Dieses Handwerk geht uns vor lauter Ablenkung durch irrelevante Informationen zunehmend verloren.

Wie wichtig ist es, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden Medien- und Informationskompetenz vermitteln?

Baum: Sehr. Unternehmen wollen zwar meist unpolitisch bleiben, aber die Destabilisierung der Gesellschaft wirkt sich auch auf Belegschaften aus. Wenn ein Teil der Mitarbeitenden an unbewiesene und zugleich nicht widerlegbare Verschwörungen glaubt und der Demokratie misstraut, ist das ein Risiko für den Zusammenhalt und fürs Betriebsklima. Und ich weiss nicht, ob ein Unternehmen seine Betriebsgeheimnisse Mitarbeitenden anvertrauen sollte, die der etablierten Wissenschaft unterstellen, sie würde uns vorne und hinten belügen, und die glauben, die Erde sei flach oder hohl. Wahnwelten tragen eher nicht zum unternehmerischen Erfolg bei. Mal abgesehen davon, dass es bei dem beispiellosen hybriden Krieg Russlands gegen den Westen auch um Sabotage und Betriebsspionage geht.

Und wie kann HR zu einer Verbesserung dieser Kompetenzen beitragen?

Baum: In Unternehmen ist die grosse Frage oft: Wie treffen wir Entscheidungen? Entscheidungen sind wie Meinungen: Zugrunde liegt eine Information, und die sollte gesichert sein. Die Frage ist, wie unsere Mitarbeitenden zu ihren Gewissheiten kommen. Verlassen sie sich auf das, was sie hören, ohne es zu prüfen? Reimen sie sich etwas zusammen und verlassen sich auf ihre Interpretationen? Halten sie etwas für wahr, nur weil es ihnen schlüssig erscheint? Die wirklich sinnvollen Wege zur gesicherten Erkenntnis kann HR vermitteln. Es geht dabei um ein paar Grundlagen des wissenschaftlichen Denkens. Zum Beispiel: Wer etwas Neues behauptet, hat den Beweis zu führen. Oder: Etwas stimmt nicht, nur weil das Gegenteil nicht bewiesen ist. Oder: Nur weil wir uns etwas nicht vorstellen können, ist es nicht unmöglich. Und so weiter. Es geht letzten Endes um modernes Denken infolge der Aufklärung. Dieses Denken ist auf dem Rückzug, dagegen sollten Unternehmen etwas tun. Viele Unternehmen betten KI in ihre Strategien ein.

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«HR kann Konzepte entwickeln, um Denkfallen zu erkennen und die Belegschaft zu befähigen, ihnen zu entkommen.»

 

 

 

 

Welche Gefahren sehen Sie hier in Bezug auf Fehlinformationen, die durch algorithmische Entscheidungen entstehen können?

Baum: Für mich sind die bisherigen KI-Systeme Ideenlieferanten. Sie können einen ungefähren Überblick über etwas geben. Wenn es um gesicherte Informationen geht, liegen diese Systeme oft daneben. Ohne Lebenserfahrung und Bildung erkennen wir die Fehler oft nicht. Beispielsweise wollte ich von meiner KI-Anwendung einfach nur wissen, worum es in einem bestimmten Buch geht. Dazu hat die KI auch etwas ausgespuckt, aber sie hat das Buch einem anderen Autor zugeordnet. Auf das, was KI liefert, sollten wir uns keinesfalls verlassen. Wir müssen es überprüfen und verifizieren. Das Problem bei den Algorithmen ist auch, dass sie einfach nur gebündelt wiedergeben, was sie so finden. Es ist reines Gedankenrecycling. Und es gilt das GIGO-Prinzip («Garbage in, garbage out»): Wenn die KI Unsinn findet, gibt sie Unsinn aus. Innerhalb von Unternehmen gibt es oft eigene Informationsblasen, in denen bestimmte Ideen dominieren.

Wie kann man dem entgegenwirken und eine offene und ausgewogene interne Kommunikation sicherstellen?

Baum: Wir Menschen neigen dazu, unsere Lebenswelt für «richtig» zu halten. Obwohl alle etwas anderes denken, sind alle von ihrer Sicht überzeugt. Wer läuft schon durchs Leben und sagt sich: «Ich halte mich seit Jahrzehnten an unzutreffende Glaubenssätze»? Dazu kommt die Betriebsblindheit: Je länger wir in einem Bereich tätig sind, desto mehr fokussiert sich unser Blick. HR kann Konzepte entwickeln, um diese Denkfallen zu erkennen und die Belegschaft zu befähigen, ihnen zu entkommen. Oft genügt es, wenn sich Menschen dieser Denkweisen bewusst werden. Hier gilt das Prinzip: Was wir nicht wissen, denken wir auch nicht. Darum ist Austausch wichtig, sicher, doch eben vor allem auch das Bewusstsein fürs Zustandekommen von Denkweisen und Weltbildern.

Innerhalb von Unternehmen gibt es oft eigene Informationsblasen, in denen bestimmte Ideen dominieren. Wie kann man dem entgegenwirken und eine offene und ausgewogene interne Kommunikation sicherstellen?

Baum: Wir Menschen neigen dazu, unsere Lebenswelt für «richtig» zu halten. Obwohl alle etwas anderes denken, sind alle von ihrer Sicht überzeugt. Wer läuft schon durchs Leben und sagt sich: «Ich halte mich seit Jahrzehnten an unzutreffende Glaubenssätze»? Dazu kommt die Betriebsblindheit: Je länger wir in einem Bereich tätig sind, desto mehr fokussiert sich unser Blick. HR kann Konzepte entwickeln, um diese Denkfallen zu erkennen und die Belegschaft zu befähigen, ihnen zu entkommen. Oft genügt es, wenn sich Menschen dieser Denkweisen bewusstwerden. Hier gilt das Prinzip: Was wir nicht wissen, denken wir auch nicht. Darum ist Austausch wichtig, sicher, doch eben vor allem auch das Bewusstsein fürs Zustandekommen von Denkweisen und Weltbildern.

Welche Rolle spielt Medienkompetenz im Bereich Cybersecurity?

Baum: Nehmen wir an, ein Unternehmen hat sich IT-seitig tatsächlich abgesichert. Es erfüllt also beispielsweise alle Bedingungen, damit eine Cyberversicherung sagt: «Ja, wir versichern euch.» Dann ist das Risiko technisch schon stark minimiert. Was bleibt, ist das Risiko Mensch. Und der Mensch denkt eben nicht digital. Er denkt in Vorstellungen von Sinn, manchmal emotional, manchmal affektiv. Menschen machen Fehler. Und da setzen Betrüger an. Deren Fallen werden immer ausgefeilter, ähnlich wie in der Demagogie. Kürzlich sollte ich beispielsweise glauben, eine Phishing-Nachricht stamme von Sonja, die ebenfalls Speakerin ist. Ich halte mich ja für einigermassen «safe», aber darauf bin auch ich fast reingefallen. Ich dachte mir: Sonja schickt mir also eine «Zusammenarbeitseinladung», das stand in der Betreffzeile. Vertrauenswürdiger Absender, korrekte E-Mail-Adresse. Und in der E-Mail hiess es dann, Sonja hätte eine Datei mit mir geteilt. Da war sogar ihr korrektes Impressum darunter. Ich sollte nur noch klicken und die Einladung annehmen. In solchen Fällen hilft nur noch eine Kombination aus gesundem Misstrauen und Wachheit. Bevor Sonja mir sowas schickt, würde sie mich doch vorher informieren, oder? Das habe ich zum Glück erst mich gefragt und dann Sonja. Sie hat daraufhin ihren gesamten Verteiler über diese Phishing-Falle informiert.

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«Wenn ein Teil der Mitarbeitenden an unbewiesene und zugleich nicht widerlegbare Verschwörungen glaubt und der Demokratie misstraut, ist das ein Risiko für den Zusammenhalt und fürs Betriebsklima.»

 

 

 

 

Was sind einfache, alltagstaugliche Tipps, die Menschen nutzen können, um Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen?

Baum: Dazu ist zunächst wichtig: Auch klassische Medien unterliegen Fälschungen wie bei den «Hitler-Tagebüchern» 1983 im «Stern» oder bei Claas Relotius beim «Spiegel» 2018. Aber diese Fälle haben heftige Folgen für die Akteurinnen und Akteure. Bei vielen Websites aber, die sich wie Nachrichtenseiten geben, sind die «Fake News» das Prinzip. Sie zitieren einander immer wieder – es handelt sich um ein Zitatkartell, das Glaubwürdigkeit vortäuschen soll. Hier würde ich als Erstes die tatsächliche Glaubwürdigkeit prüfen. Dazu google ich den Namen des Mediums in Kombination mit Stichwörtern zu den üblichen unbewiesenen Schauergeschichten, also «Chemtrails», «WTC7» oder «5G». Dann schaue ich mir die Beiträge an: Seriös wäre eine kritische Betrachtung dieser Behauptungen. Aber wenn tatsächlich alle Beiträge raunen, dass die jeweilige Story wahr sei, also dass beispielsweise das Gebäude «World Trade Center 7» am 11. September 2001 gesprengt wurde, dann ertönt der «Bullshit»-Alarm. Dann haben wir es mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Quelle zu tun, die ihre Leserinnen und Leser dazu instrumentalisiert, dem wissenschaftlichen Denken und den westlichen Institutionen grundlegend zu misstrauen und die freiheitliche Demokratie zu destabilisieren.

Empfehlen Sie in diesem Fall, dass Unternehmen den Zugang auf solche Websites (und sogar auch Soziale Medien) weitgehend blockieren oder einschränken?

Baum: Websites zu blockieren, auf denen Schadsoftware zu erwarten ist, ist sicher verständlich. Aber Äusserungen zu unterbinden, finde ich schwierig. Dabei geraten schnell auch zahlreiche zutreffende Informationen unter die Räder. Vielleicht haben wir ja die Chance, dass die Gesellschaft lernt, wie sie Unsinn und Manipulationsversuche erkennen kann.

In Anbetracht der zunehmenden Digitalisierung – welche Entwicklungen erwarten Sie im Bereich der Medienkompetenz in den nächsten Jahren, und welche Herausforderungen kommen auf uns zu?

Baum: Die Digitalisierung macht es immer leichter, Desinformation schnell und breit zu streuen. Während die Lügen viral gehen, weil sie die Leute empören, interessiert sich kaum jemand für nüchterne Faktenchecks. Und gegen diesen hybriden Angriff hilft nur Informationskompetenz. Also die Fähigkeit, Behauptungen als haltlos zu erkennen oder Belege von Indizien zu unterscheiden. Ohne massives Engagement diesbezüglich dürften sich die westlichen Demokratien ganz im Sinne der Desinformationsakteurinnen und -akteure von innen heraus zerstören. Die Zahl derer, die Lügengeschichten ungeprüft übernehmen und weitergeben, was am Ende die Gesellschaft zerstört, steigt enorm. Auch der Glaube, wir müssten die Demokratie durch eine Autokratie ersetzen, nur weil die Demokratie nicht perfekt ist, setzt sich immer mehr durch. Weil Unternehmen Freiheit und Demokratie zum Atmen brauchen, ist das Thema für sie existenziell. Auch sie sind in der Verantwortung, das Bewusstsein und Gespür für den Umgang mit Falschinformationen, Gerüchten, Halbwahrheiten und Hörensagen zu stärken. Denn aufhalten werden wir die Dreckwelle nicht. Uns bleibt nur, uns dagegen zu immunisieren.

Buchtipp: Thilo Baum, Immun gegen Unsinn, Gabal, 2024, 232 Seiten.

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Online-Redaktorin, HR Today. jc@hrtoday.ch

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