BGM-Special 2024: BGM-Foren

Mitglied werden lohnt sich! Wie regionale BGM-Foren KMU unterstützen

BGM-Wissen soll für alle Unternehmen in allen Regionen der Schweiz zugänglich sein − so lautet die Vision der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Zu diesem Zweck entstehen seit ein paar Jahren sogenannte regionale BGM-Foren. Was 2007 als zartes Pflänzchen begann, wächst heute und gedeiht.

Dass Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig ist, ist unumstritten; sorgen doch gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für gesunde Unternehmen. Doch die praktische Umsetzung betrieblicher Gesundheitsmassnahmen bleibt eine Herausforderung, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Aus diesem Grund wurden vor ein paar Jahren auf Initiative der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz die sogenannten regionalen BGM-Foren ins Leben gerufen, die Wissen rund um das Thema betriebliches Gesundheits­management (BGM) zu den KMU in die Regionen bringen sollen. «Die regionalen BGM-Foren sollen für alle Betriebe, insbesondere KMU, eine niederschwellige Anlaufstelle für alle Fragen rund um das betriebliche Gesundheitsmanagement sein», bestätigt Dennis Ammann, Projektleiter bei Gesundheitsförderung Schweiz. Die Foren bieten eine breite Palette an Dienstleistungen, die von Erstberatungen über Weiterbildungen bis hin zu Fachtagungen reichen, um den Unternehmen das entsprechende Wissen zu vermitteln. «Die Betriebe in der Region sollen so zum Thema sensibilisiert werden. Mittels Veranstaltungen und Erfahrungsaustauschtreffen, via Websites, Newsletter oder Social Media werden aktuelle Informationen ausgetauscht und bereitgestellt», erklärt Ammann das Konzept.

Vision wird Wirklichkeit

Die BGM-Foren wurden erstmals 2007 in der Ostschweiz und im Aargau etabliert. Es zeigte sich, dass diese Foren einen wertvollen Beitrag für die Unternehmen und die Wirtschaft vor Ort leisteten – daher beschloss Gesundheitsförderung Schweiz vor rund sechs Jahren, das Angebot zu erweitern und bis im Jahr 2025 sämtlichen Landesteilen und Sprachregionen der Schweiz zu einem regionalen BGM-Forum zu verhelfen. Heute sind die Foren in fast allen Regionen der Schweiz vertreten, darunter Zürich, Basel, Bern-Solothurn und Tessin. Vor Kurzem hat auch die Westschweiz ein eigenes Forum gegründet, das «Forum GSE Romandie». «Unser Hauptziel ist es, das Bewusstsein und die Umsetzung von Gesundheitsmanagement in den Unternehmen zu fördern, insbesondere in den KMU, die oft weniger Ressourcen haben als grosse Konzerne», sagt Annouk Luini Macchi, Spezialistin für Gesundheitsförderung bei Unisanté in Lausanne. «Durch praktische Unterstützung und Wissensvermittlung ermöglichen es Foren wie das unsere, dass Unternehmen gesundheitsförderliche Massnahmen effektiv implementieren können.» Laut Macchi befindet sich das «Forum GSE Romandie» derzeit noch im Aufbau. «Rechtlich existieren wir zwar seit November 2023, doch der offizielle Startschuss fällt im März 2025.»

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«Die regionalen BGM-Foren sollen für alle Betriebe, insbesondere KMU, eine niederschwellige Anlaufstelle für alle Fragen rund um das betriebliche Gesundheitsmanagement sein.»

– Dennis Ammann, Projektleiter bei Gesundheitsförderung Schweiz

 

 

Auch das Forum BGM Zentralschweiz steht in den Startlöchern – dessen Gründung ist per Mitte 2024 geplant. Gefragt nach dem künftigen Angebot, sagt Daniela Riesen, Projektleitung beim Forum BGM Zentralschweiz: «Wir legen grossen Wert darauf, dass wir den KMU nicht nur theoretischen Input bieten, sondern dass wir auch die Verbindung zur Praxis schaffen. Wir planen deshalb unsere Veranstaltungen bei den Firmen vor Ort stattfinden zu lassen.» Wichtig sei dem Zentralschweizer Forum auch, dass ein niederschwelliges Online-Angebot zur Verfügung steht: «Die Idee ist, dass sich Interessierte etwa einmal im Monat zu einem Thema des betrieblichen Gesundheitsmanagements online treffen und miteinander diskutieren. Es soll allen Betrieben offenstehen, die sich für das jeweilige BGM-Thema interessieren.» Das Hauptziel sei, Wissen zu teilen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch unter den KMU zu bieten.

Regionales Angebot für regionale Bedürfnisse

Alle BGM-Foren sind eigenständige Vereine, mit Ausnahme des Forums BGM Zürich, das als einfache Gesellschaft organisiert ist. Ihre Unabhängigkeit und regionale Verankerung ermöglichen eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen und eine spezifische Ausrichtung der Angebote auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region. «Die konkreten Veranstaltungs- und Austauschformate der einzelnen Foren sind unterschiedlich», sagt Dennis Amman. «Einige wie das Forum BGM Zürich setzen stark auf Online-Formate, andere wie das Forum BGM Aargau bieten auch Erstberatungen an.»

Das 2007 gegründete Forum BGM Ostschweiz, das sich in den Kantonen St. Gallen, Appenzell A. Rh. und I. Rh., Thurgau und im Fürstentum Liechtenstein engagiert, organisiert regelmässige Weiterbildungen und Veranstaltungen. So hat etwa im vergangenen Sommer das Forum KMU 2023 stattgefunden, das speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen der Region zugeschnitten war. Ein Erfahrungsaustausch wurde ermöglicht und einfache Instrumente zur Förderung der Gesundheit den teilnehmenden KMU vorgestellt. «Wir porträtieren auf unserer Website auch regelmässig Ostschweizer Unternehmen, die bereits aktiv und erfolgreich die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern», so das Forum BGM Ostschweiz zu ihren individuellen Aktivitäten. Laut Gesundheitsförderung Schweiz veranstaltet zudem jedes Forum jährlich eine grosse Fachtagung, die je nach Forum und Jahr zwischen 120 und 300 Teilnehmende anzieht. Insofern vermitteln die BGM-Foren nicht nur Wissen, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Koordination und Vernetzung der unterschiedlichen Akteure und Betriebe in der Region, so Dennis Ammann.

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«Wir legen grossen Wert darauf, dass wir den KMU nicht nur theoretischen Input bieten, sondern dass wir auch die Verbindung zur Praxis schaffen.»

– Daniela Riesen, Projektleitung beim Forum BGM Zentralschweiz

 

 

Unterstützt werden die regionalen Foren bei der Gründung und Entwicklung ihrer Angebote von Gesundheitsförderung Schweiz. «Wir haben den Aufbau der neueren Foren initiiert und eng begleitet und waren insbesondere in der Gründungs- als auch in der Aufbauphase ein wichtiger Finanzgeber», erklärt Projektleiter Amman. Die Stiftung greift den BGM-Foren aber nicht nur finanziell unter die Arme, sondern kümmert sich auch um Wissensaustausch und Koordination. Eine solche Unterstützung erlaubt es den Foren, ihre Ressourcen effektiv einzusetzen und ihre Angebote kontinuierlich zu verbessern. «Unsere Zusammenarbeit zielt darauf ab, Synergien zu schaffen und den Foren zu ermöglichen, voneinander zu lernen und gemeinsame Initiativen zu entwickeln», sagt er. Dafür werde zum Beispiel auch einmal pro Jahr ein Austauschtreffen mit allen Geschäftsleitenden der Foren organisiert, wo Erfahrungen und Wissen miteinander geteilt würden.

Blick in die Zukunft

Unterdessen zählen alle Foren zusammen über 700 Mitglieder. Die Foren Ostschweiz und Aargau allein haben etwa 300 Mitgliederbetriebe, während die anderen, bedingt durch ihre kürzere Existenz, weitere Mitglieder dazugewinnen wollen. Die Reise ist laut Gesundheitsförderung Schweiz damit aber noch lange nicht zu Ende. Künftig wird es darum gehen, die Angebotspaletten weiter auszubauen und diese laufend den aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen der Arbeitswelt anzupassen. Zumal Veränderungen in der Arbeitswelt laufend passieren, wie etwa die digitale Transformation, neue Arbeitsmodelle oder auch die zunehmende Bedeutung von psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz. Insofern müssen sie flexibel bleiben und innovative Ansätze entwickeln, um den Betrieben aktuelle und relevante Unterstützung bieten zu können. Doch genau dadurch sowie mit ihren umfassenden Angeboten leisten die regionalen BGM-Foren einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer gesunden Arbeitswelt und damit resilienteren Betrieben – und sind so für die regionalen KMU wesentliche Partner für eine zukunftsfähige und nachhaltige Unternehmensführung.

Weitere Informationen unter: bit.ly/BGM_Foren

Workshop nationale BGM-Tagung in Bern

 

Regionale Netzwerke als Förderer der Resilienz in Organisationen: Das Beispiel Arkadis (D)

Andreas Krause (Forum BGM Bern-Solothurn/Fachhochschule Nordwestschweiz), Mario Cotichini (Die Mobiliar) und Emina Kracunovic (Stiftung Arkadis)

 

Datum: Mittwoch, 18. September 2024
Zeit: 11:15–12:15 / 13:30–14:30 Ort: Aare 1, Kursaal in Bern
Anmeldung: www.bgm-tagung.ch

 

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Jelena Martinelli hat als Abteilungsleiterin für SwissRe und Swisscom gearbeitet. Heute ist sie selbstständige Texterin, freie Journalistin und Autorin, und berät KMU zu Kommunikationsfragen. www.martinellitext.com

Jelena Martinelli hat als Abteilungsleiterin für SwissRe und Swisscom gearbeitet. Heute ist sie selbstständige Texterin, freie Journalistin und Autorin, und berät KMU zu Kommunikationsfragen. www.martinellitext.com

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