Recruting Guide 2016

«Mobile» – jetzt aber richtig!

Die Arbeitswelt ist geprägt von hohem Tempo, Mobilität und Digitalisierung. Stellensuchende sind, wie alle anderen auch, fast ständig unterwegs und erledigen so viel wie möglich «on the go».

Kein Wunder: Rund die Hälfte aller Stellensuchenden nutzt mittlerweile ein Smartphone oder Tablet bei der Jagd nach einem neuen Job1. Via App oder Browser sind sie in der Lage, immer und überall und mit wenig Aufwand nach interessanten Stellen zu suchen – und sich auf neue Ausschreibungen zu bewerben. Dabei hat der User hohe Erwartungen an die Qualität der offenen Stellen, die in den Suchresultaten angezeigt werden. Die Jobs müssen möglichst genau zu seinem Profil und seinen Vorstellungen passen. 

«Mobile» hat schon lange gewonnen

Es gibt keinen Zweifel mehr, wie ein zeitgemässer Zugang zum Arbeitsmarkt aussieht: mobil. So stammen beispielsweise rund 50 Prozent aller Zugriffe auf die Jobplattformen der Jobcloud AG heute bereits von mobilen Endgeräten – 2011 waren es gerade mal 7 Prozent. Auch in punkto Bewerbungen sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Bereits 17 Prozent aller Kandidaten, die sich direkt über jobs.ch und jobup.ch bewerben, tun dies von ihrem Tablet oder Smartphone aus – auch hier mit klar steigender Tendenz.

Immer mehr der sogenannten Digital Natives strömen auf den Arbeitsmarkt und verlangen nach Lösungen, die ihrem Nutzerverhalten entsprechen. Sie wünschen sich schnellere und einfachere Bewerbungsprozesse. Es ist höchste Zeit, dass sich Unternehmen an die veränderten Suchgewohnheiten potenzieller Kandidaten anpassen und auch Kanäle für die mobile Bewerbung anbieten.

Mehr als nur eine technische Lösung

Die Veränderung ist augenscheinlich und allgegenwärtig: Unternehmen müssen heute ihre potenziellen Mitarbeitenden umwerben, nicht umgekehrt. Leider sind konsequent für Smartphones und Tablets optimierte Online-Auftritte dünn gesät: Laut der Mobile-Recruiting-Studie der Agentur «Wollmilchsau» waren 2015 gerade mal 34 Prozent aller Schweizer Karriereseiten mobil optimiert2 (in Österreich sind es immerhin etwas über 44 Prozent3).

Die technische Umsetzung ist kein Kinderspiel, denn «mobile» heisst heute auch «responsive», und manchmal sogar «mobile first» in der Entwicklung. Es muss also ein echtes Umdenken stattfinden, um bei sämtlichen Berührungspunkten des Unternehmens mit dem Stellensuchenden die mobile Nutzung mit einzubeziehen. Leider halten immer noch zu viele Unternehmenswebsites mit dem Nutzungsverhalten nicht Schritt.

Stimmige Resultate sind das A und O

Jobportale, als wichtigster Kanal für die Rekrutierung bzw. Jobsuche, müssen mit innovativen Ansätzen vorausgehen. Auch Jobcloud bietet seinen Nutzern laufend neue – mobile – Ansätze. Die grosse Herausforderung dabei ist es, immer und auf allen Kanälen möglichst passgenaue, individuell zusammengestellte Suchresultate anzuzeigen. User sind sich gewohnt, genau auf sie ausgerichtete Resultate zu erhalten. Die Werbeindustrie mit ihren «Targeted Ads» ist hier natürlich führend. Ein ähnliches Erlebnis muss die Jobsuche bieten können. Wenn ein User mit falschen oder unpassenden Suchresultaten Zeit vergeudet, haben wir ihn verloren. Besonders schade ist natürlich, wenn es dann noch einen Medienbruch gibt, weil nicht alle Elemente im Suchprozess mobil optimiert sind: Die Kandidaten werden ungeduldig und springen ab.

Innovative Ansätze gefragt

Apps für eine erfolgreiche Bewerbung gibt es schon reichlich, seien es Anwendungen zur mobilen Erstellung von Bewerbungsunterlagen, zur Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen oder zur Entschlüsselung von Formulierungen in Arbeitszeugnissen. Apps, die sich auf neu gedachte Art und Weise ausschliesslich der mobilen Nutzung verschreiben, sind jedoch noch eher rar. Jobcloud lancierte kürzlich mit «Talentfly» eine App, die auf einer Matching-Technologie basiert. Ähnlich wie bei Dating-Plattformen «wischen» Stellensuchende freie Stellen, die ihrem Suchprofil entsprechen, nach links oder rechts – je nachdem, ob ihnen der Job gefällt oder nicht. Talentfly lernt laufend dazu und optimiert so die Suchkriterien für freiwerdende Jobs. So werden, ganz nebenbei, auch die Suchresultate laufend besser an das Profil und die Bedürfnisse des Suchenden angepasst.

Je nachdem, in welche Richtung der Stellensuchende über die Anzeige wischt, wird das jeweilige Unternehmen über das Interesse des Nutzers informiert. Wenn dann auch das Profil des Kandidaten den Vorstellungen des Unternehmens entspricht, entsteht ein «Match» – der Kandidat wird für das Unternehmen freigeschaltet und kann kontaktiert werden. Solche spielerischen Lösungen, angepasst an die Erfahrungen der User mit anderen Onlineerlebnissen – und an die Gewohnheiten der jüngeren Generationen –, werden natürlich in naher Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Mobil, bestens gematchte Resultate, vertraute Bedienung: So gewinnen Unternehmen die besten Kandidaten.

Quellen

Kommentieren 0 Kommentare HR Cosmos

Renato Profico ist seit 2008 bei der JobCloud AG und seit 1. Januar 2015 deren CEO. Zu JobCloud gehören die beiden Jobportale jobs.ch und jobup.ch. www.jobcloud.ch

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