Was hat Ihnen die Weiterbildung von Geringqualifizierten gebracht?
Wenn man seine Mitarbeitenden individuell stets weiterbildet, erhöht man die Qualität der Dienstleistung und ist innovativer. Mitarbeitende, die sich weiterentwickeln dürfen, sind in der Regel sehr treu und fühlen sich dem Unternehmen verbunden. Das schlägt sich in einer tieferen Fluktuation nieder. Mit unserer Nachfolgeplanung, die wir mindestens zweimal im Jahr überprüfen und anpassen, können wir zudem viele frei werdende Stellen intern besetzen.
Robiul Alam (42), Herkunftsland Bangladesch, Küchenchef bei Tibits, Winterthur
«Als ich 2002 in die Schweiz kam, hatte ich den Status eines Asylbewerbers und war im Ungewissen, ob ich in der Schweiz bleiben konnte. Erst nach sechs Monaten durfte ich arbeiten. Mein bangladescher Abschluss als Ingenieur ist in der Schweiz jedoch nicht anerkannt, weshalb ich meinen Beruf hier nicht ausüben kann. Durch einen Kollegen bin ich dann in den Gastrobereich gekommen und habe über ein Jahr in der Küche eines Zürcher Restaurants gearbeitet, bevor ich zu Tibits an der Seefeldstrasse wechselte. Dort war ich zu Beginn in der Produktion tätig.
Damals konnte ich mich auf Deutsch kaum verständigen. Mein Arbeitsalltag gestaltete sich recht schwierig, denn ich hatte Mühe, die deutsch geschriebenen Rezepturen zu verstehen. In internen Kursen und mit der Unterstützung einer befreundeten Deutschlehrerin habe ich meine Sprachkenntnisse in kurzer Zeit jedoch stark verbessert. Nach meinem Wechsel von Tibits Zürich nach Winterthur habe ich mich vom «Götti», der sich um die Einführung neuer Küchenmitarbeitender kümmert, zum Schichtleiter Produktion und Küchenchef weiterqualifiziert. 2012 schloss ich mein Handelsdiplom ab. Derzeit mache ich eine Gastroausbildung, die es mir ermöglicht, später einen eigenen Tibits-Betrieb zu führen.»