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Daten als Wettbewerbsvorteil
Die sechste BEF-Ausgabe stand im Zeichen der Digitalisierung. Diskutiert und referiert wurde über das Potenzial und die Risiken von Daten.
Sorgte für staunende Gesichter mit seinen Live-Hacks: «Hacker» Ivan Bütler, Compass Security AG (rechts) mit Moderator Rolf Dornberger. (Fotos: Alex Uehlinger, Wittnau)
«Daten sind das neue Gold und die neue Infrastruktur der Wirtschaft», erläuterte die Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit Basel, Nicole Hostettler. Es gelte Sorge zu tragen und sie vor Missbrauch zu schützen. «Daten haben kein Eigenleben, sie können sich nicht wehren.»
Wie einfach es ist, mit wenig technischem Know-how auf schützenswerte Daten zuzugreifen, demonstrierte Ivan Bütler, Geschäftsführer der Compass Security AG. So zeigte er live, wie mit ein paar wenigen Hacker-Befehlen an Passwörter und Kreditkartendaten eines Onlineshops heranzukommen ist. Die Aktion war zwar mit dem Betreiber der Webseite abgesprochen, sie machte aber deutlich: Wir alle sind ein potenzielles Hackerziel.
Ähnliches gabs vom Vizepräsident EMEA der Kudelski Security AG, Philippe Borloz, zu hören: «Niemand ist zu 100 Prozent sicher. Mit der Digitalisierung und der Sammlung von Daten steigt auch das Risiko, dass diese missbraucht werden.»
Ihr graue vor den Unternehmensrisiken, wenn sie sehe, wie angreifbar man im Privaten sei, eröffnete die Basler Regierungsrätin und Vorsteherin der Sicherheitsdirektion Kathrin Schweizer den Nachmittag und forderte einen verantwortungsvollen Umgang mit Geschäfts- und Kundendaten.
Der Schutz der persönlichen Daten sei wichtig, bekräftigte der Direktor von scienceindustries Stephan Mumenthaler: «Die Wirtschaft ist auf Daten angewiesen.» Als Beispiel nannte er die gezielte Bekämpfung schwerer Krankheiten, dank personalisierter Medizin. «Datensammlung und -übermittlung sind unerlässlich, damit der Patient jederzeit eindeutig identifizierbar ist.» Es brauche eine Balance zwischen dem legitimen Bedürfnis nach Schutz der eigenen Daten und dem Zugang zu Daten für Forschung und Medizin.
Bei der abschliessenden Podiumsdiskussion brachten es die Gesprächsteilnehmenden nochmal auf den Punkt: Die Digitalisierung und damit auch das Sammeln von Daten sind weder eine Modeerscheinung noch ein Hype, sondern Tatsachen. Wenn wir das Vertrauen in die Digitalisierung weiterhin fördern wollen, müssen wir uns entsprechend vor Datenmissbräuchen schützen.