Wohnen, wo man arbeitet
Man nennt sie Co-Living oder Coworkation. Gemeint sind Gebäude, in denen Menschen nicht nur leben und arbeiten, sondern häufig auch ihre Freizeit verbringen. Das Verschmelzen von Wohnen, Arbeit und Freizeit ist vielfältig ausgeprägt.
Living Towns boomen. (Bild: iStock)
Wer seine Freizeit im selben Gebäude verbringt, in dem er arbeitet und wohnt, wirkt etwas suspekt. Ist er einsam, Workaholic oder Single? Allenfalls ein Expat, der keinen Anschluss gefunden hat? Nein, sagen Andreas Schmid, Leiter Geschäftsstelle des «Silver Ox» in Wagenhausen, Hazique Memon, Co-Founder von «Swiss Escape» im Alpendorf Grimentz, und Alexandros Tyropolis, CEO des Zürcher «Becozy».
Arbeit, Wohnen und Freizeit unter einem Dach zu vereinigen, eigne sich besonders für flexible Remote Worker, die sich ihren Arbeitsort selbst aussuchen, meinen die Befragten. Die Vorteile dieser Gemeinschaften seien vielfältig: Freundschaften entstehen, Liebespaare finden sich, Business Ideen werden ausgebrütet und Firmen gegründet.
Die Wohn- und Lebensformen in Coworkations unterscheiden sich stark: Einige sind für vorübergehende Aufenthalte gedacht, um beispielsweise ein Projekt umzusetzen, andere setzen dagegen eher auf Dauermieter. Manche befinden sich in Städten, andere in Randregionen oder in touristisch erschlossenen Gebieten. Genauso unterschiedlich sind die Bewohnenden: Jungunternehmende sind ebenso angesprochen wie pensionierte Managerinnen und Manager.
Wer sich zudem für diese Lebensform interessiert, kann das Gemeinschaftsleben zuerst einmal testen und braucht seine Wohnung nicht gleich zu kündigen. Etwa während eines dreissigtägigen Aufenthalts in einer Coworkation in den Bergen.
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