Ärzte, die Karriere im Spital machen wollen, müssen in zunehmendem Masse Aufgaben wahrnehmen, die mit Medizin wenig zu tun haben. Neben ihrem fachlichen Wissen brauchen sie daher auch Management- und Führungskompetenzen. Die Spitäler versuchen, dies vermehrt zu vermitteln, stossen jedoch nicht überall auf Interesse.
Obwohl Führungsfähigkeiten im Vorfeld messbar sind, werden oftmals brillante Fachpersonen ohne Assessments und ohne eigene Überzeugung in das Führungskorsett gesteckt. Diese Art Fehlbesetzungen endet häufig im Frust und – im Falle einer Kündigung – im Verlust einer wertvollen Fachkraft, und das völlig unnötig.
Der Automobilkonzern Audi sucht in erster Linie Leute mit Leidenschaft und Engagement für das Produkt. Welche Laufbahnen die Mitarbeiter konkret einschlagen, stelle sich beim Autokonzern oft erst Jahre nach der Anstellung heraus, sagt Alfred Quenzler, Mitglied der Personalleitung Ingolstadt bei Audi.
Experten tragen mit ihrem spezifischen Fachwissen zur Wertschöpfung eines Unternehmens genauso viel bei wie dessen Manager. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie Fachkarrieren gezielt fördern und Anreize bieten müssen, um Fachspezialisten zu gewinnen und zu halten. Denn fehlen dem Experten die Perspektiven, wird er das Unternehmen vielleicht schon bald verlassen wollen.
James Pflüger und Alex Jeschek sind die Initiatoren des Swiss Leadership Forum, das alljährlich in Zürich stattfindet. HR Today wollte von den beiden wissen, ob die westliche Gesellschaft Führungskarrieren tendenziell höher gewichtet als Fachkarrieren und aus welchen Gründen.
Die Einstellung der Mitarbeiter zu Web-2.0-Anwendungen und der steigende Kostendruck sind zwei der Spannungsfelder, die Bildungsverantwortliche von Grossunternehmen und Hochschulen für den Bildungsbereich identifiziert haben. Eine neue Mini-Serie in Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigt, was sich in der Bildung künftig alles tut.
Grundsätzlich ist ein Doktorat erst einmal eine Investition – zeitlich wie finanziell. Nur wer eine wissenschaftliche Karriere ins Auge fasst, kommt um den Titel nicht herum. Für alle anderen ist entweder schon der Weg das Ziel oder es treibt sie die Hoffnung auf bessere Aufstiegschancen nach der Promotion.
Fachkarrieren bieten den Mitarbeitenden eine Alternative zur Führungslaufbahn. In wirtschaftlichen Krisenzeiten ist die Fachkarriere vor allem für grössere Unternehmen in der technischen Branche ein Instrument, um gute Fachkräfte zu pflegen und zu binden. In den KMU wird sie noch kaum angeboten.
Aufgrund der Wirtschaftslage überprüfen die Unternehmen ihre Ausgaben strenger als bisher. Offenbar haben die meisten aber erkannt, dass es sich nicht lohnt, kurzfristige Einsparerfolge auf Kosten eines langfristigen Return on Investment zu bilanzieren: Ein grosser Abbau im Bereich Talent Management und Weiterbildung mit voraussehbaren negativen Auswirkungen ist bei den meisten Firmen kein Thema. Dagegen setzen die Verantwortlichen verstärkt auf Qualität statt Quantität.
Einbrüche spüren die Schweizer Kaderschmieden für Manager im Moment noch kaum. Allerdings haben auch sie auf die Krise reagiert. Weil die Führungskräfte im Moment in ihren Unternehmen wesentlich mehr gefordert sind als noch vor einigen Monaten und diesen auch weniger fernbleiben können, sind die Executive-MBA-Kurse flexibler, modularer und interaktiver geworden.