Zürich (sda). Insgesamt hatte GAM Ende Juni 1097 Vollzeitstellen, davon 343 in der Schweiz. In Zürich würden rund 25 Stellen abgebaut, sagte GAM-Sprecher Andreas Kern auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Am stärksten von den Streichungen betroffen sei der Standort Dublin.
GAM versuche, Entlassungen durch die natürliche Personalfluktuation in der Gruppe so weit wie möglich zu vermeiden und für betroffene Mitarbeiter andere Funktionen im Unternehmen zu finden, hiess es weiter. Die Zahl der Entlassungen könne man noch nicht beziffern, sagte Kern.
Mitarbeiter, die keine adäquate Position fänden, würden bei ihrer Suche nach einer neuen Beschäftigung Unterstützung sowie angemessene Abfindungszahlungen erhalten, schrieb GAM weiter. Insgesamt dürfte die Restrukturierung zu einem einmaligen Sonderaufwand von 13 Mio. Fr. führen. Dieser werde sich im Konzerngewinn des laufenden Jahres niederschlagen.
Auslagerungen
Im Rahmen der Restrukturierung will sich GAM auf die Unterstützung des Portfoliomanagements und die Kundenbetreuung konzentrieren. Die Fondsbuchhaltung und Middle-Office-Prozesse würden dagegen an den darauf spezialisierten Anbieter State Street ausgelagert. Diese Funktionen seien zunehmend austauschbar, schrieb GAM. Zudem würden in der ganzen Gruppe Doppelspurigkeiten abgebaut.
Die Restrukturierung soll Ende 2016 abgeschlossen sein und zu Einsparungen von über 20 Mio. Fr. jährlich führen.
Im ersten Halbjahr hat GAM einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Während der Geschäftsertrag im Vergleich zum Vorjahressemester um 1 Prozent auf 303,6 Mio. Fr. sank, tauchte der Reingewinn um 11 Prozent auf 80,9 Mio. Franken.
Dabei bekam GAM die Auswirkungen des Frankenschocks zu spüren. Ohne die Wechselkursveränderungen wäre der Geschäftsertrag in den ersten sechs Monaten um etwa 4 Prozent gestiegen, hielt das Unternehmen fest. Die verwalteten Vermögen kletterten von 123,2 Mrd. Fr. per Ende Dezember auf 124,2 Mrd. Franken per Ende Juni.
Mit den Zahlen hat GAM die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Die Aktie sackte in der ersten Handelsstunde an der Schweizer Börse um 4 Prozent ab, während der Gesamtmarkt um 0,3 Prozent im Minus lag.