Eveline Lonoce
In der Geschäftswelt hat sich vieles verändert. Unser Zeitalter ist digital geworden, Arbeitsplätze werden zu «Coworking Spaces», die Höflichkeitsform im Geschäftsbereich zu einem kollegialen Du, der CEO zum «Leader» und die Chefin zum «Coach». Dieser Wandel ist sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Online-Welt wahrnehmbar.
Trotz aller Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen der verschiedenen Sozialen Medien wird es nicht immer möglich sein, vollständig zu kontrollieren, wer was sieht. Meist ist man auf verschiedenen Plattformen vertreten, die Updates machen und ihre Policen ändern, wobei diese Inhalte nun mal den Anbietern gehören und nicht etwa den Nutzern. Das Wichtigste in der Welt der Sozialen Medien sind jedoch Transparenz und Klarheit. Eine Vernetzung mit dem Chef oder der Chefin hat viele Vorteile und zeigt Professionalität auf höchster Stufe. Man geht gegenseitig eine Verbindung ein, öffnet sein Netzwerk, teilt seine Aktivitäten – alles für die andere Seite einsehbar. Damit können für beide Seiten berufliche Chancen entstehen, Projekte und Möglichkeiten gefunden und Wert hinzugefügt werden.
Wenn Mitarbeitende ihren Vorgesetzten aufgrund eines gemeinsam sichtbaren Beitrags eine gewinnbringende Empfehlung machen können, wird Mehrwert generiert. Dies stärkt die Zusammenarbeit. Sogar nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses kann die bestehende Verbindung noch Vorteile bringen. Man begegnet sich bekanntlich mehrmals im Leben. Ein transparentes digitales Profil fördert die Klarheit im Arbeitsverhältnis und am Arbeitsplatz. Es sollte jedoch offen über die Nutzung der Sozialen Medien gesprochen werden.
Idealerweise hat das Unternehmen eine Richtlinie, damit keine Missverständnisse entstehen. Wer sich mit Team-Mitgliedern vernetzt, ist von geschäftlichen Kontakten umgeben und kann Unternehmensinformationen verbreiten. Am besten ist, wenn alle Beteiligten wissen, wie sie mit dieser Vernetzung umgehen sollen und die sich daraus ergebenden Chancen für das Unternehmens- sowie das Selbstmarketing nutzen können. Daraus entstehen unzählige Win-win-Situationen. Mitarbeitende, die Produkte und das Unternehmen mit offiziellen Informationen im Netz weiterempfehlen, signalisieren ihre Arbeitsplatzzufriedenheit und Loyalität. Das ist heutzutage ein grosses Plus für Unternehmen, die attraktiv für neue Talente sein wollen. Gleichzeitig können Mitarbeitende sich selbst positionieren und nach aussen sichtbar machen. Jedem ist bewusst, dass berufliche Karriere nur mit einem persönlichen Wandel möglich ist. Auch wenn dies bedeutet, dass Mitarbeitende das Unternehmen irgendwann wechseln. Die Freundschaftsanfrage des Chefs oder der Chefin zeigt deshalb auch Offenheit, weil die Mitarbeitenden für ihre Kontakte sichtbar werden und von anderen Unternehmen abgeworben werden könnten.
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