Das Private Banking in der Schweiz durchläuft derzeit gravierende Veränderungen. Diese verlangen auch den Führungskräften einiges mehr an Leistung ab. Die Bank Julius Bär hat ihre Führungskräfteentwicklung nun neu aufgestellt.
Die HR-Leiterin Esther Geisser ist ehrenamtlich – und leidenschaftlich – Tierschützerin. Sie sieht viele Parallelen in ihren zwei Tätigkeiten: HR wie Tierschutz kämpfen mit knappen Ressourcen. Beide haben den Ruf, nur zu kosten. Und beide konfrontieren mit Leid, schenken aber auch Glücksgefühle, wenn einem Mitarbeiter oder einem Tier geholfen werden kann.
Kann man den eigenen Werten treu bleiben, auch wenn man tagtäglich Unternehmensregeln unterworfen ist? Ja, sagt Sven Korndörffer, Vorstandsvorsitzender der deutschen Wertekommission – Initiative wertebewusste Führung. Besonders interessiert ihn, wie Führungskräfte Werte vermitteln können.
Werte sind schön und gut, aber erst wirklich nützlich, wenn sie in den Arbeitsalltag einfliessen. Wenn Vorgesetzte oder gar Geschäftsleitungs-Mitglieder mit dem guten Beispiel vorangehen, können durchaus kleinere Berge versetzt werden.
Führungskräfte, die selbst gestresst sind, können ihren Mitarbeitern keine Eigenverantwortung im Sinne der Gesundheitsförderung vorleben und auch deren mögliche Stresssymptome nicht erkennen, meint der Organisationsberater und Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement, Marc Wülser.
Ein Klima, geprägt von Vertrauen und Respekt, ist für den Generaldirektor von Nestlé Schweiz, Eugenio Simioni, die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die Mitarbeitenden sich wohlfühlen. Mit gezielten Massnahmen stärkt das Unternehmen zudem das Gesundheitsbewusstsein des Einzelnen und erhielt für diese Bemühungen das Label «Friendly Work Space».
Das Commitment zu Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM), so die These, muss im Topmanagement gut verankert sein. Eine transparente Kommunikation ist zentral. Das beste BGM-Projekt bringt wenig, wenn nicht Klarheit über Sinn und Zweck auf oberster Stufe besteht. Auseinandersetzung mit dem Thema Mensch & Arbeit ist ein Bewusstwerdungsprozess und nicht selten ein steiniger Weg voller Sprengkraft.
Natalie Rüedi, einst Primarlehrerin, wurde von Freunden gewarnt, ins HR zu wechseln – sie würde dort hängenbleiben. Das hat sich zum Glück bewahrheitet: Heute ist sie Personalleiterin und Konzernleitungsmitglied der Emmi-Gruppe.
Führung ist wieder hierarchischer und autoritärer geworden, beobachtet der Psychologe Stephan Schild. Doch mangelnde Freiräume bergen grosses Frustrationspotenzial auf Seiten der Mitarbeitenden. Das können sich Unternehmen auf Dauer nicht erlauben.
Talent ist ein knapper Faktor. Daher sollten Führungskräfte eine aktive Rolle in der Führungsentwicklung übernehmen. Und die klassische Personalentwicklung muss über die Bücher.