Unternehmen, die unter Wissensmanagement nicht nur die Pflege von Datenbanken verstehen, sondern auch die Pflege von Menschen, profitieren von einem Innovationsvorsprung. Denn Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen sind ein Muss, um an das implizite Wissen der Mitarbeitenden zu gelangen – ein Schlüsselfaktor für die unternehmerische Zukunft.
Der Wissenfluss innerhalb eines Unternehmens geht oft andere Wege, als Aufbauorganisation und Geschäftsprozesse dies vermuten lassen. Die Spur informeller Kommunikationsbeziehungen lässt sich mit Hilfe der Analyse sozialer Netzwerke verfolgen. Dabei zeigt es sich, dass ähnliche Prozesse stattfinden wie beim Schwarmverhalten im Tierreich.
Dienen Lern-Management-Systeme bloss zur Verwaltung des Wissens oder fördern sie darüber hinaus auch den Wissenserwerb? Nachdem die Technik bereits weit fortgeschritten ist, sind heute Didaktik und Inhalt stärker gefragt. Ein guter Zeitpunkt für HR-Verantwortliche, ihre Anliegen ins Spiel zu bringen und in Kooperation mit der IT-Abteilung umzusetzen.
Strategieentwicklung, Unternehmenszusammenschlüsse, der Start von Schlüsselprojekten, das Steigern der Produktivität, die richtige Antwort auf die Kundenbedürfnisse, das Lösen von Konflikten – all dies sind für Führungskräfte keine neuen Herausforderungen. Dennoch scheinen sie in der heutigen Zeit um ein Vielfaches schwerer zu lösen als vor Jahrzehnten.
Die Produkte werden immer komplexer und variantenreicher, die Produktlebenszyklen kürzer. Eine schnelle Bereitstellung und Vermittlung von Wissen wird aufgrund steigender Flexibilität immer wichtiger. Diese Herausforderungen hat der global tätige Roboterhersteller Kuka aus Augsburg (D) mit der Entwicklung eines eigenen Expertensystems beantwortet.
Im Zuge der Globalisierung hängt die Existenz von Unternehmen und von Arbeitsplätzen immer mehr von Wissensunterschieden ab. Zum kritischen Erfolgspotenzial gehören die immateriellen Faktoren wie Human-, Struktur- und Beziehungskapital – Werte, die heute in kaum einer Bilanz erscheinen.
Das EIDA-Modell unterstützt Unternehmen darin, die treibenden Faktoren des organisationalen Managements von Wissen und Information zu identifizieren. Strategische Orientierung und Ziele werden in strukturierter Form analysiert, neu ausgerichtet und wissensbezogene Massnahmen implementiert, damit deren Produktivität und Innovationsgrad steigen.
Die Funktion des Wissensmanagers ist erst im Aufbau. In vielen Firmen existiert sie nur dank umtriebigen Mitarbeitenden, die Wissensmanagement als professionelles Hobby betreiben. Meist kommen sie aus den Bereichen IT, Kommunikation, Personal- und Organisationsentwicklung oder betriebliche Weiterbildung.
Im Rahmen des Forschungsprojekts zum Thema Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Praxis an der Universität Zürich wurde eine quantitative Untersuchung über Herkunft und Nutzung von Wissen in der Praxis durchgeführt. Die Ergebnisse weisen auf Entwicklungsmöglichkeiten hin, welche die Autoren für HR Today zusammengefasst haben.